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Seeverkehrsprognose 2030 Teil I
Veröffentlicht am 10.03.2015

Das Wachstum deutscher Seehäfen hält an: 2015 konnten die neun Seehäfen in Niedersachsen sogar ein zweistelliges Wachstum beim Seegüterumschlag verbuchen. Mit insgesamt rund 52 Millionen Tonnen, die über See verschifft wurden, betrug das Umschlagsplus im Vergleich zum Vorjahr 12 Prozent. Die Entwicklung der wichtigsten deutschen Seehäfen lag insgesamt auf dem Niveau der Seeverkehrsprognose 2030, die unter Leitung der MWP GmbH für das Bundesverkehrsministerium fertiggestellt wurde. Innerhalb der Seegebiete gab es allerdings größere Abweichungen: Während das Wachstum der Seehäfen an der Nordsee die Prognose übertraf, lagen die Ostseehäfen unter der Prognose. Die Westhäfen insgesamt profitierten weiterhin von dem wachsenden Handelsvolumen mit Asien und den USA insbesondere bei den Containerverkehren.

Ganz anders die Entwicklung der Seehäfen an der Ostsee: Diese litten unter der schwachen Konjunktur in den osteuropäischen Ländern und strukturellen Veränderungen. Bei einigen Gütergruppen wie Papier und Holz gab es Verlagerungen der Logistikströme hin zu den Westhäfen und die Direktanläufe großer Containerschiffe in der Ostsee – vor allem in Gdansk – nahmen zu. Dies führte insbesondere bei den Häfen Rostock und Lübeck zu einem Umschlagrückgang.

Für den Zeitraum 2010 bis 2030 wird im Rahmen der Seeverkehrsprognose insgesamt eine Zunahme des Umschlags von durchschnittlich 2,8 Prozent pro Jahr in Tonnen und 4,3 Prozent pro Jahr in TEU prognostiziert. Das stärkere Wachstum der Seehäfen beim Containerumschlag ist vor allem auf Güterstruktureffekte wie die Zunahme containeraffiner Güter zurückzuführen. Mit dieser Prognose und den aktuellen Entwicklungen auf den Weltmärkten stehen die Seehäfen vor großen Herausforderungen.

Wachstum in Seehäfen, Potenzial in Wilhelmshaven

Die großen Westhäfen wie Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam und Antwerpen haben ihre Umschlagkapazitäten vor allem im Containersegment in den vergangenen Jahren erheblich erweitert. Darüber hinaus ist mit Wilhelmshaven ein weiterer Tiefseehafen für Containerschiffe auf den Markt gekommen, dessen Kapazitäten bisher nur sehr schwach ausgelastet sind. Insgesamt sind dadurch Überkapazitäten entstanden, die das Wachstum der Seehäfen verlangsamen und den Wettbewerbsdruck unter den Häfen erheblich erhöhen.

Gleichzeitig hat sich das Nachfrage-Wachstum in den Seehäfen abgeschwächt. Während die Wachstumsraten der Containertransporte in den vergangenen Jahrzehnten in Folge der Globalisierung und der zunehmenden Containerisierung von Gütergruppen deutlich – im langfristigen Schnitt um den Faktor 2 bis 2,5 – über den Wachstumsraten des Welthandels lagen, entwickeln sich die Boxentransporte zunehmend proportional zum Handel. Dies ist vor allem auf den hohen Containerisierungsgrad zurückzuführen – bei vielen Produkten liegt er heute bereits über 90 Prozent.

Ein geringeres Wachstum in der Containerfahrt ist aber auch deshalb zu erwarten, weil die Wertdichten der gehandelten Produkte stetig zunehmen. Insbesondere hochwertige Güter wie Computer sind in den vergangenen Jahren deutlich kleiner und leichter geworden, während der Wert dieser Produkte weiter anstieg. Darüber hinaus schwächen sich die Wachstumsraten in Asien und dabei vor allem in China leicht ab. Infolgedessen ist damit zu rechnen, dass Kapazitätsüberhang und Wettbewerbsdruck bei den Seehäfen in den kommenden Jahren weiter bestehen werden.

Lesen Sie weiter in Teil II

Quelle: MWP GmbH

Bild: JWP

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