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Schlagseite haben – an Land und auf See

Ein Schiff läuft mit Schlagseite im Hafen ein, wenn es ungünstig beladen worden ist, oder die Ladung im Schiffsbauch unterwegs von einem Sturm verschoben wurde, so dass das Schiff auf einer Seite zu schwer ist. Ein Schiff auf See, das Schlagseite hat, sieht ähnlich jämmerlich aus wie ein Zechkumpan an Land, der Schlagseite hat. Letzter hat gewissermaßen zu viel Schnaps an Bord, wenn auch längst als Alkohol im Blut, und ist infolgedessen völlig aus dem Gleichgewicht. Obwohl er ziemlich Schlagseite hat, kann er aber dadurch immerhin nicht kentern – untergehen auf die Dauer dagegen schon.

Großsegler „Pamir“ bekommt Schlagseite und sinkt

Untergegangen ist 1957 der Großsegler „Pamir“, eines der letzten frachtfahrenden Schulschiffe der deutschen Handelsmarine. Die Ursache des Unglücks war ein Hurrikan im Atlantik, der Grund des Untergangs etwa 600 Seemeilen (rund 1100 Kilometer) westsüdwestlich der Azoren ist bis heute umstritten. Das Seeamt in Lübeck erkannte auf verrutschende Gerste an Bord, eine zu späte Reduzierung der Segelfläche und Wassereinbruch durch unverschlossene Schiffsöffnungen – die dadurch ausgelöste Schlagseite habe zum Kentern und somit zum Untergang der Viermastbark geführt. Aufgrund der Schlagseite war es offenbar nicht mehr möglich gewesen, die Rettungsboote zu Wasser zu lassen. 80 der 86 Besatzungsmitglieder, darunter zahlreiche junge Kadetten, kamen ums Leben.

Der Untergang des Großseglers „Pamir“ führte dazu, dass in der Handelsschifffahrt keine  frachtfahrenden Schulschiffe mehr eingesetzt und die Sicherheitsvorkehrungen auf internationaler Ebene verschärft wurden. Hier sehen Sie die Dokumentation „Pamir – Untergang eines Großseglers“:

Begriff „Schlagseite“ geht ins 17. Jahrhundert zurück

Der Begriff „Schlagseite“ wird erstmals in der Seefahrt des 17. Jahrhunderts erwähnt. Er geht zurück auf im Seekampf getroffene, aber noch seetüchtige Schiffe, die schief im Wasser lagen; so wie es Schiffe auch heutzutage noch bei verrutschter Ladung, heftigem Seegang oder Sturm tun. Auch bei starken Kurvenfahrten können sich Schiffe gefährlich nahe dem Wasser entgegen neigen – und im schlimmsten Falle kentern und untergehen.

Quelle: Walter Schmidt

Symbolfoto: pixabay.com

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