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Standortvorteile für LNG-Terminal in Wilhelmshaven
Veröffentlicht am 27.11.2015

Warum einen LNG-Terminal woanders bauen, wenn in Wilhelmshaven alle Voraussetzungen vorhanden sind? Mit dieser Frage kommentiert der Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV) John H. Niemann die LNG-Ausbaupläne des Elbehafens Brunsbüttel, die auf einer Anfang November 2015 veröffentlichten Bedarfsanalyse beruhen. Für Niemann hat Wilhelmshaven mit dem JadeWeserPort als Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen und als Energiedrehscheibe – beispielsweise für den Umschlag von Rohöl – seit Jahren „unbestritten große Standortvorteile“ für die Ansiedlung eines LNG-Import-Terminals für Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas). Um dies festzustellen, bedürfe es keines gesonderten Gutachtens.

LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist für 10 Milliarden Kubikmeter Gas ausgelegt

Bereits 1972 wurde in Wilhelmshaven die Deutsche Flüssigerdgas Terminal Gesellschaft mbH (DFTG) mit dem Ziel gegründet, einen Anlandehafen für LNG zu bauen. Für einen LNG-Terminal in Wilhelmshaven steht ein 84 Hektar großes Grundstück im Industriegebiet „Voslapper Groden“ an der Jade bereit, die DFTG verfügt bereits über die erforderlichen Teilerrichtungsgenehmigungen zum Bau der land- und seeseitigen Anlagen sowie über die Nutzungsrechte an der 1300 Meter langen Transportbrücke in die Jade, in deren Verlängerung ein Schiffsanleger für die Aufnahme von LNG-Tankern mit bis zu 215.000 Kubikmetern Speicherkapazität errichtet werden soll. Gebaut werden sollen zudem zwei LNG-Tanks mit je 160.000 Kubikmeter großem Tankraum, die eine Pufferfunktion zwischen den Schiffsentladungen haben sollen. Die Kapazität des LNG-Terminals ist für 10 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr ausgelegt.

Für die Ein- und  Zwischenlagerung geeignete Kavernen stehen zur Verfügung

Wie der Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung John H. Niemann berichtet, stünden Kavernen für die Ein- und Zwischenlagerung zur Verfügung. Nach der sogenannten Regasifizierung, bei der das im Hafen angelandete Flüssigerdgas in einer Verdampfungsanlage wieder in den gasförmigen Zustand gebracht wird, könne das Gas in das Fernleitungsnetz eingespeist und weitertransportiert werden. Die logistischen Voraussetzungen dafür könnten zeitnah und mit niedrigem Aufwand geschaffen werden, so Niemann. „Die Jade lässt im Gegensatz zu anderen Hafenzufahrten weiteren Schiffsverkehr ohne Probleme zu“, nennt WHV-Vorstand Heiner Holzhausen einen weiteren Standortvorteil für einen LNG-Terminal in Wilhelmshaven. Über alle Anlagen könnten sowohl Bunkerschiffe versorgt, als auch Transporte per Bahn und Tankkraftwagen vorgenommen werden.

LNG kann dabei helfen, Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren

Der WHV-Vorstand verweist in diesem Zusammenhang auf den bestehenden Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD, in dem beschlossen wurde, in der Bundesrepublik die Voraussetzungen dafür zu schaffen, bis zum Jahr 2050 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu erreichen. „Das kann ansatzweise nur geschafft werden, wenn Treibstoffe wie LNG in größerem Stil eingesetzt werden für Schifffahrt, Bahn und Lkw sowie als Brenn- und Rohstoff für die Industrie und zur Versorgung der Haushalte“, so Holzhausen. Da der Gasmarkt ähnlich dem Mineralölmarkt zu einem großen Teil international beherrscht werde, müsse man auch für Gas ernsthaft in Erwägung ziehen, einen staatlichen Krisenvorrat analog der bereits vorgeschriebenen Mineralölbevorratung anzulegen. Die Kavernen in Wilhelmshaven und Friedeburg wären besonders gut für eine langzeitige Vorratsspeicherung geeignet – ein weiterer Standortvorteil für einen LNG-Terminal in Wilhelmshaven.

 

Quellen: Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung, Deutsche Flüssigerdgas Terminal Gesellschaft
Foto: (c) Axel Biewer

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