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Verschlickung im Hamburger Hafen nimmt zu
Veröffentlicht am 05.01.2016

Die Verschlickung im Hamburger Hafen wird immer mehr zum Problem: Für die Schifffahrt, weil die Frachter teilweise nicht mehr an den vorgesehenen Terminals anlegen können. Für die Hafenwirtschaft, weil Hafenunternehmen durch die Verschlickung im Hamburger Hafen wirtschaftliche Einbußen erleiden. Und nicht zuletzt auch für die Stadt Hamburg, weil die Kosten für das andauernde Ausbaggern von Hafenbecken und Fahrrinne der Elbe sprichwörtlich aus dem Ruder laufen.

Wie das Hamburger Abendblatt und der NDR berichten, muss die für die Wassertiefeninstandhaltung im Hamburger Hafen zuständige Hamburg Port Authority (HPA) im Jahr 2015 doppelt so viel in die sogenannte Unterhaltungsbaggerei investieren wie im Vorjahr. Die Rede ist von rund 27 Millionen Euro, die allein für die Anmietung der benötigten Baggerschiffe anfallen. Hinzu kommen die für die Verklappung und vorherige Aufbereitung des teils stark mit Schadstoffen belasteten Hafenschlicks, die nach Angaben der Hafenbehörde HPA im Jahr 2014 bei mindestens 66 Millionen Euro gelegen haben.

Mindertiefen laut THB an allen umschlagrelevanten Terminals im Hafen

Medienberichten zufolge klagte Hansaport, ein auf den Umschlag von Eisenerz und Kohle spezialisiertes Unternehmen, wegen der Verschlickung seines Terminals in Hamburg-Altenwerder bereits mit Erfolg gegen die HPA. Der Deutschen Schifffahrts-Zeitung „Täglicher Hafenbericht“ (THB) sollen Dokumente vorliegen, aus denen hervorgeht, dass alle umschlagrelevanten Terminals im Hamburger Hafen mit sogenannten Mindertiefen im Bereich ihrer Liegeplätze konfrontiert werden. Die Verschlickung im Hamburger Hafen führe zu betrieblichen Einschränkungen bis hin zum kurzfristigen Umrouten von Schiffen in Wettbewerbshäfen. Sollte die umstrittene Elbvertiefung kommen, dürfte sich künftig noch mehr Schlick im Hamburger Hafen ablagern, da das Wasser der Elbe dann schneller fließen und somit auch mehr Sedimente transportieren würde.

CDU spricht von „dramatischer Situation für die Hafenwirtschaft“

„Die anhaltende Verzögerung der Elbvertiefung, die Verschleppung wichtiger Infrastrukturmaßnahmen und die immer weiter voranschreitende Verschlickung der Hafenbecken führen inzwischen zu einer dramatischen Situation für die Hafenwirtschaft“, erklärt Ralf Niedmers, Fachsprecher Hafenwirtschaft der CDU-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg. Die Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort seien verheerend: „Inzwischen ist die Situation so prekär, dass einige Hafenunternehmen ihre Zahlungen an die Hamburg Port Authority kürzen.“ Um weiteren wirtschaftlichen Schaden vom Hamburger Hafen abzuwenden, müsse umgehend ein tragfähiges Gesamtkonzept für das Sedimentmanagement in der Tideelbe erarbeitet werden.

Jahr für Jahr müssen Millionen Kubikmeter Schlick ausgebaggert werden

Zurzeit wird der Schlick in der Nordsee sowie bei Ebbe auch vor der Elbinsel Neßsand verklappt – und von dort aus mit der Flut zu großen Teilen wieder zurück in den Hamburger Hafen gespült. Somit müssen Jahr für Jahr mehrere Millionen Kubikmeter Schlick ausgebaggert werden. Wie die Redakteurinnen Britta Kunft und Alexa Höber für den NDR-Artikel „Hamburgs bizarrer Kampf gegen den Hafenschlick“ recherchiert haben, ergäbe diese Menge, wenn man sie in Standardcontainer füllt und diese dann der Länge nach aufreiht, eine Strecke von Hamburg bis kurz vor Rom.

 

Quellen: THB, NDR, Hamburger Abendblatt, CDU Hamburg
Foto: © Bernd Sterzl / pixelio.de

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