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Der Wattpostbote von Pellworm
Veröffentlicht am 01.11.2016

Knud Knudsen ist Deutschlands einziger Wattpostbote. In Pellworm packt der 61-Jährige bis zu dreimal pro Woche bei Niedrigwasser Briefe, Pakete und oft auch frische Brötchen in seinen Rucksack, um sie anschließend zu Fuß auf die Hallig zu bringen. Bereits tausende Male ist Knudsen den fast sieben Kilometer langen Weg gegangen und hat dabei Priele überwunden, in denen im das Wasser teils bis zur Hüfte stand. Von Muscheln, die in die nackten Füße schneiden, einmal ganz abgesehen. „Halb um die Erde bin ich schon“, erzählt Pellworms Wattpostbote, der die Tour auch mit 75 noch ohne Boot machen will.

Was daran das Schönste ist? „Man muss nicht immer alles erklären“, antwortet Knudsen, der hauptberuflich als Wasserbauer für den Küstenschutz tätig ist. Seit nunmehr 15 Jahren ist der gelernte Elektriker auch im Auftrag der Deutschen Post im Watt der Nordsee unterwegs. Eine wirklich gefährliche Situation hat er dabei bislang nicht erlebt. Nur einmal habe er auf dem Rückweg von Süderoog umkehren müssen, als das Wasser in einem der großen Priele schon bedenklich hoch stand. Er schaffte es rechtzeitig zurück zur Hallig, wo er auf die nächste Ebbe wartete.

Nur bei Nebel braucht der Wattpostbote seinen Kompass

Kompass und Mobiltelefon hat der auf Pellworm geborene Knudsen immer dabei – für Notfälle, und damit er den Weg durch das Watt auch bei Nebel findet. Zusätzliche Sicherheit geben ihm die in regelmäßigen Abständen ins Watt gerammten und mit Reflektoren versehenen Pfähle. Schritthohe Watstiefel aus Gummi trägt Knudsen nur im Winter, wenn das Watt gefriert. Den Rest des Jahres ist er barfuß unterwegs.

So engen Kontakt wie die Halligbewohner zu Knud Knudsen, für den selbstverständlich auch Post- und Fernmeldegeheimnis gelten, pflegen wohl nur die wenigsten Postkunden zu ihrem Briefträger.

 

Quelle: dpa
Foto: © Kur- und Tourismusservice Pellworm

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