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Fusionen und Allianzen: Rettungsanker in der Schifffahrtskrise?
Veröffentlicht am 14.11.2016

Massive Überkapazitäten, Fracht- und Charterraten auf Rekordtief, schwächelnder Welthandel: Die Schifffahrtsbranche befindet sich seit Jahren der Krise noch immer auf rauer See. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2016 sind die Insolvenzen in der Branche nach Angaben des Kreditversicherers Euler Hermes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 10 Prozent gestiegen. Um den stürmischen Zeiten zu trotzen, setzen vor allem die Containerreeder auf Fusionen und Allianzen. Ein Ende der Konsolidierung, die nach den neuen Megabündnissen Ocean Alliance und THE Alliance nun auch
Japans größte Reedereien ihre Containersparten zusammenführen lässt, ist nicht in Sicht.

Durch die über mehrere Jahre aufgebauten Überkapazitäten im Markt stürzen die Frachtraten in den Keller – und das in einer Zeit, in der auch der Wert des Welthandels sinkt und die chinesische Wirtschaft zumindest zeitweise schwächelt. Zwischen Angebot und Nachfrage besteht ein immer größeres Ungleichgewicht. „Ein Container auf der Asienroute kostet etwa halb so viel als noch vor vier Jahren. Die Containerschifffahrt ist in der Folge mit ihrer größten Krise konfrontiert“, sagt der Chefvolkswirt von Euler Hermes, Ludovic Subran, der in der Seeschifffahrt das „Rückgrat des Welthandels“ sieht. Schließlich werden 80 Prozent des weltweiten Handelsvolumens per Schiff transportiert, beim Wert der gehandelten Güter sind es 70 Prozent. Subran: „Die Branche hat über viele Jahre vor allem von der Entwicklung der Containersparte profitiert und den ständig wachsenden Größen der Containerschiffe.“ Ein schwacher Welthandel bei gleichzeitig wachsenden Überkapazitäten und einer Rezession in vielen Ländern stelle die Reedereien nun vor zum Teil existenzbedrohende Herausforderungen. Dazu trage auch der Neubau-Boom der letzten Jahre im Wettlauf um die größten Schiffe bei, der die Reeder jetzt wieder einhole.

Reedereiallianzen: Zusammenrücken in einem
„fast perfekten Sturm“

Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz, bezeichnet die Krise in der internationalen Handelsschifffahrt als „fast perfekten Sturm“. Die großen Containerreedereien versuchten, dem Sturm mit Fusionen und Allianzen zu begegnen, um ihre Frachter besser auszulasten, Kosten zu senken sowie ihre Profitabilität und Marktmacht zu stärken. Dennoch würden einige Reedereien weiter erhebliche Verluste machen, ist van het Hof überzeugt. Unter dem Ratenverfall würden vor allem kleinere Charterreedereien leiden: „Sie können kaum noch kostendeckend arbeiten – und die finanzielle Decke ist in vielen Fällen durch die andauernde Schifffahrtskrise dünn.“ Ein positives Signal immerhin, dass derzeit kaum neue Schiffe bestellt werden würden. Denn dies schüre die Hoffnung, dass der Welthandel und die Kapazitäten künftig wieder in Gleichklang kommen könnten. Bis dahin, so Ron van het Hof, würden aber noch einige Reedereien Schiffbruch erleiden.

 

Quelle: Euler Hermes
Foto: © pixabay.com

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