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Corona-Krise: ZDS stellt Forderungen an den Bund
Veröffentlicht am 12.11.2020

Die deutschen Seehäfen sehen sich seit Monaten mit zahlreichen außergewöhnlichen Belastungen und Herausforderungen konfrontiert: Corona-Pandemie, weltweiter Konjunktureinbruch, Klimawandel, zahlreiche bewaffnete internationale Konflikte oder auch Handelssanktionen. Das zeigte sich am Montag auf der Jahrespressekonferenz des Zentralverbands der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) in Hamburg, die in diesem Jahr aufgrund von Covid-19 rein digital vonstattenging. Auch die Mitgliederversammlung wurde digital organisiert.

Angesichts immenser Umschlagsrückgänge in den deutschen Häfen infolge der Corona-Krise forderte ZDS-Präsident Frank Dreeke von der Politik mehr Engagement zugunsten der Hafenwirtschaft. So stellt der Vorstandsvorsitzender der BLG Logistics Group fest: „Durch die Corona-Pandemie kam es zu deutlichen Verlusten bei den Umschlagmengen, die sich auch in den Betriebsergebnissen und bei der Investitionsfähigkeit der Unternehmen niederschlagen.“ Die Aussicht darauf, dass sich diese Entwicklung im kommenden Jahr wieder zum Positiven verändern könnte, teilte er nicht. Im Gegenteil: „Wir erwarten ein herausforderndes Jahr 2021 und benötigen von dieser und auch der nächsten Bundesregierung eine ehrgeizige Standortpolitik.“

Umschlagszahlen gehen um 15 Millionen Tonnen zurück

Was die Umschlagzahlen für das laufende Berichtsjahr betrifft, kann der ZDS zum Herbst nur einen Orientierungswert vorlegen. Dabei handelt es sich um die bis zur Jahresmitte gesichert vorliegenden Umschlagergebnisse in den verschiedenen Häfen. Sie gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum durch Corona bedingt um 15 Millionen Tonnen auf 135,7 Millionen Tonnen zurück, berichtete Dreeke.

Der gerade für die großen Universalhäfen an Elbe, Weser und auch Jade bedeutende Containerumschlag beispielsweise sei im ersten Halbjahr um 11,3 Prozent zurückgegangen. Für das Gesamtjahr geht der ZDS über alle Gütersegmente hinweg von einem Rückgang „im mittleren einstelligen Prozentbereich aus“.

Einen empfindlichen Tiefschlag mussten verschiedene deutsche Seehäfen etwa beim sonst wichtigen Fahrzeug-Umschlag verbuchen. Autos oder Lkw gehören zu den traditionell starken Export-Gütern. Doch auch Fahrzeug-Importe spielen in den Häfen eine herausragende Rolle. Dreeke dazu: „Beim Pkw-Umschlag kam das Geschäft im Frühjahr teilweise komplett zum Erliegen, sodass einzelne Standorte Rückgänge um 80 Prozent oder sogar mehr verzeichneten.“ Mit einer Erholung rechne er daher frühestens im übernächsten Jahr.

Forderung nach Infrastruktur-Investitionen

Der ZDS sprach sich dafür aus, in Zukunft massiv in den Aus- und Neubau sowie die Erneuerung der Verkehrsinfrastruktur zu investieren. Dafür seien auf Jahre hinaus „mindestens 18 Milliarden Euro“ notwendig. Zudem müssten die Planungs- und Genehmigungsverfahren für Infrastrukturvorhaben unbedingt verkürzt werden. Dreeke weiter: „Die deutsche Hafenwirtschaft braucht eine Politik des Bundes, die Wettbewerbsnachteile ausräumt und Innovation fördert.“ Die deutschen Seehäfen seien entscheidend zur Sicherung der Position Deutschlands als Exportweltmeister. Bundesweit seien in der hafenabhängigen Industrie rund 1,3 Millionen Menschen beschäftigt.

Quelle: ZDS/THB
Foto: JadeWeserPort

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