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Berenberg/HWWI-Studie: Digitale Vernetzung birgt Chancen für die Schifffahrt
Veröffentlicht am 04.04.2018

Dass die fortschreitende Digitalisierung und digitale Vernetzung in allen Bereichen großen Einfluss auf Schifffahrt haben wird, ist bereits heute ersichtlich. Die Auswirkungen betreffen dabei sowohl Geschäftsmodelle und Strukturen der Branche als auch die Produktion im Allgemeinen. Dr. Jörn Quitzau, Volkswirt der der Privatbank Berenberg, kommt in der im März 2018 veröffentlichten Studie zum Thema „Schifffahrt in Zeiten des digitalen Wandels“ zu dem Schluss, dass sich die Schifffahrt auf eine deutlich stärkere Integration der Geschäftsmodelle hin zu übergeordneten Logistikplattformen einstellen müsse. Die Studie wurde von der Berenberg Bank gemeinsam mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) durchgeführt.

Digitale Vernetzung ermöglicht effizientere Organisation

Die Chancen der Digitalisierung für die Schifffahrtsbranche lägen gemäß der Studie in den neuen technologischen Entwicklungen der massenhaften Aufbereitung von Daten und deren intelligenter Verknüpfung mittels Algorithmen. Dank ihnen werde eine ganz neue Qualität sowohl in der Vernetzung als auch in der Kommunikation möglich. Dr. Henning Vöpel, Direktor des HWWI, stellt fest, dass die Zusammenführung dezentral auftretender Informationen auf einer digitalen Plattform ein großes Potenzial hinsichtlich einer effizienten Organisation der Märkte berge. So schöben sich zwischen Anbieter und Nachfrager große Plattformen, die deren Pläne koordinieren. Weiter nimmt Völpel an, dass es global gesehen nur wenige Anbieter solcher Logistikplattformen geben und die Schifffahrt als Teilleistung einer 360°-Lösung viel stärker integriert sein werde. Hingegen sei zu erwarten, dass kleinere Anbieter, Zwischenlieferanten und Intermediäre in Zukunft Probleme bekommen werden.

Ausbau der digitalen Infrastruktur notwendig

Darüber hinaus offenbart die Studie, dass auch in der Vernetzung von Schiffen und Häfen erhebliche Chancen liegen. Dafür bedürfe es allerdings, dass die digitale Infrastruktur leistungsfähiger werden müsse. Die flächendeckende Nutzung von Satelliten und Sensoren sowie die Aufrüstung mit Glasfaserkabeln und dem Mobilfunkstandard G5 seien dafür dringend erforderlich. Quitzau sieht voraus, dass sich die Schifffahrt über den Datenaustausch und digitale Plattformen vernetze. Am Ende stünde ein komplexes technologisches System, über das Logistikketten in Echtzeit gesteuert und organisiert werden könnten. Geringere Wartezeiten und eine genauere Vorhersage von Schiffsankünften wären so möglich. Perspektivisch gesehen böte die erhöhte Konnektivität sogar die Möglichkeit, Schiffe unbemannt fahren zu lassen – angesichts optimierter Logistikketten, transparenterer Informationen und schnelleren Routen dürfte die daraus resultierenden ökonomischen Vorteile allerdings eher gering sein. 

Was die Produktion betrifft, so verursachten insbesondere der 3D-Druck sowie die Evolution der Smart Factory, die die Prozessautomatisierung durch Roboter und Algorithmen umschreibt, große Strukturveränderungen. Die Folge wäre eine stärkere Dezentralisierung der Produktion. Dazu Völpel: „Die Bulkerkapazitäten werden überproportional steigen. Der Container bleibt zentrales Element des weltweiten Güterhandels.“

Philipp Wünschmann, Head of Shipping bei Berenberg, fasst zusammen, dass der Welthandel langfristig auf einem stabilen Wachstumspfad bleiben werde, allerdings gehöre die bislang geltende Daumenregel, dass der internationale Handel wächst doppelt so schnell wie das globale Sozialprodukt der Vergangenheit an. Die Schifffahrt befände sich inmitten eines Konsolidierungsprozesses, in dem sich Reedereien zu großen Anbietern zusammenschlössen und strategische Allianzen bildeten.

 

Quelle: Berenberg
Foto: pixabay

 

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