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Verschuldung, Handelsbarrieren, Investitionsbedarf: Schifffahrt unter Druck
Veröffentlicht am 23.08.2018

Die Verschuldungsquote der größten Unternehmen in der Transportbranche liegt weltweit durchschnittlich bei 144 Prozent. Insbesondere in der Schifffahrt stieg die Verschuldung zuletzt deutlich an, weil Reedereien ihre Flotten erneuern. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des Kreditversicherers Euler Hermes. Schon seit Jahren steht die Schifffahrt unter Druck: Neue Schiffe versprechen aufgrund ihrer Größe und einem niedrigeren Verbrauch eine höhere Kosteneffizienz – und damit eine Sicherung der Margen in Zeiten steigender Ölpreise. Die Order mehrerer moderner Mega-Carrier verursacht jedoch zunächst einmal Kosten in Milliardenhöhe. „Durch höhere Umweltstandards steht in Zukunft eine erneute Welle der Schiffsmodernisierung und Flottenerneuerung an mit den verbundenen hohen Kosten – ein Teufelskreis“, sagt Ron van het Hof, Chef von Euler Hermes für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Um nicht in einen Abwärtssog zu geraten, müssten Unternehmen der Schifffahrtsbranche bei Investitionen sehr umsichtig planen und Umsatz und Kosten im Auge behalten. Sorgen bereiten laut Euler Hermes auch steigende protektionistische Maßnahmen: Der Analyse zufolge sind im Jahr 2017 weltweit 467 neue Handelshemmnisse eingeführt worden – allen voran durch die USA, die für 90 neue protektionistische Maßnahmen verantwortlich zeichnen. Diese Handelsbarrieren setzen die Schifffahrt unter Druck und wirken sich nach Angaben des Kreditversicherers auf einigen Transportrouten bereits deutlich aus, so etwa beim Frachtvolumen von Asien nach Nordamerika. „Bei Handelsbarrieren gibt es am Ende immer viele Verlierer. Insbesondere trifft eine solche Spirale aus Maßnahmen und Gegenmaßnahmen Unternehmen, für die der weltweite Handel dadurch ein Stück unberechenbarer wird“, so van het Hof.

„Deutsche Exporteure sollten genau hinschauen, mit wem sie Handel treiben“

Die Analyse zur Schifffahrt ist Teil einer Euler-Hermes-Studie über die Verschuldung von Unternehmen (Download PDF) in aller Welt. Darin identifiziert der Kreditversicherer Länder und Branchen, mit denen Geschäfte ausfallgefährdet oder besonders riskant sind. Neben dem Transportgewerbe sind das der Studie zufolge vor allem die Textil- und Papierbranche. Besonders schwierig sei die finanzielle Lage von Firmen in Griechenland, Portugal, Spanien und der Türkei. Die durchschnittliche Verschuldungsquote der dortigen Unternehmen liege zwischen 68 und 96 Prozent. „Deutsche Exporteure sollten hier genau hinschauen, mit wem sie Handel treiben“, sagt van het Hof.
  

Quellen: Euler Hermes, dpa
Symbolfoto: Pixabay

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