Bei Innovationen im Automobilbau bleibt Volkswagen im internationalen Vergleich das Maß der Dinge. Der Automobilhersteller ist jetzt zum dritten Mal in Folge mit dem AutomotiveINNOVATIONS Award ausgezeichnet worden. Weitere Prämierungen erhielt die Kernmarke des Konzerns in den Kategorien „Alternative Antriebe“, „Autonomes Fahren und Sicherheit“ sowie „Konventionelle Antriebe“. Die Auszeichnungen werden jährlich vom Institut Center of Automotive Management (CAM) in Kooperation mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC vergeben. Sie basieren auf der gemeinsamen Studie AutomotiveINNOVATIONS, die seit sieben Jahren Innovations-Profile und Zukunftstrends verschiedener Automobilmarken auf der Basis fahrzeugtechnischer Neuerungen untersucht. Konzernweit kamen die Wolfsburger demnach auf 232 Einzelinnovationen, von denen 45 als „weltneu“ klassifiziert werden können. Dazu gehörte der Plug-in-Hybrid im Porsche Panamera ebenso wie der Nothalte-Assistent des VW Arteon oder die aktive Ausstiegswarnung bei Audi. Unter den innovativsten Automobilkonzernen der Welt finden sich mit BMW auf Rang zwei und Daimler auf Rang drei zwei weitere deutsche Autobauer.

Innovationen im Automobilbau: Chinesische Hersteller fordern westliche Konkurrenz heraus

„Trotz der vielen öffentlich diskutierten Herausforderungen herrscht in der deutschen Automobilbranche auch weiterhin eine vorbildliche Innovationskultur“, sagt Felix Kuhnert, Global Automotive Leader bei PwC. Dies sei nicht nur positiv für das Image der Branche, sondern insbesondere im Premiumbereich eine wichtige Voraussetzung, um die weltweite Spitzenposition erfolgreich zu verteidigen. Kuhnert verweist in diesem Zusammenhang auf die chinesischen Hersteller, die der westlichen Konkurrenz nicht mehr nur nacheiferten, sondern sie mit eigenen Neuerungen offen herausfordern würden: „Gerade in den großen Schwellenländern, aus denen in den nächsten Jahren das globale Wachstum kommen wird, legen die Autokäufer immensen Wert auf zeitgemäße Modelle. Die deutschen Autokonzerne tun darum gut daran, ihr beeindruckendes Innovationstempo beizubehalten“, so Kuhnert.

AutomotiveINNOVATIONS Awards 2018: Ernst Hofmann (Leiter Entwicklung Konzepte, li.) und Dr. Wolfgang Demmelbauer-Ebner (Leiter Ottomotoren Entwicklung) nahmen die Auszeichnungen für Volkswagen entgegen.

„Die Automobilhersteller stehen angesichts der paradigmatischen Veränderungen von Technologien, Märkten und Geschäftsmodellen aktuell vor den größten Herausforderungen ihrer Geschichte“, erläuterte CAM-Direktor Prof. Dr. Stefan Bratzel. Innovation werde dabei zur zentralen Überlebensfrage. Die Ergebnisse des AutomotiveINNOVATIONS Awards 2018 zeigten, dass sich die deutschen Hersteller diesem Wandel derzeit offensiv stellen. Bratzel: „Eine Atempause darf sich jedoch vor dem Hintergrund der Wettbewerbsdynamik niemand gönnen.“

Volkswagen startet Elektro-Offensive in China

Keine Pause gönnt sich der Autobauer Volkswagen auch bei seiner Elektro-Offensive: So will das Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen in China drei neue Werke eröffnen – und zwar in Qingdao, Tianjin und Foshan. Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf das VW-Mitarbeitermagazin „Inside“ berichtet, will die Volkswagen Group China in den nächsten sieben bis acht Jahren 40 lokal produzierte Autos mit Elektroantrieb auf den Markt bringen. Vom Jahr 2025 an sollten dann jährlich insgesamt 1,5 Millionen E-Autos vom Band rollen.

Zuvor war bekanntgeworden, dass VW und seine chinesischen Partner bis Ende 2022 rund 15 Milliarden Euro ins autonome Fahren und in die Entwicklung von Elektroautos investieren wollen. Mit „Sol“ stellte Volkswagen zudem eine neue Marke für Elektrofahrzeuge vor, deren Autos zusammen mit dem Joint-Venture-Partner JAC für den chinesischen Markt produziert werden sollen.

China ist nicht nur ein Leitmarkt für Elektromobilität und Volkswagens wichtigster Einzelmarkt. Käufer von E-Fahrzeugen profitieren von staatlichen Subventionen, zudem verordnete die Regierung eine Produktionsquote für Elektroautos von zehn Prozent, die ab 2019 greifen soll. 2019 will der Volkswagen-Konzern auch das neue Verpackungszentrum für Autoteile im JadeWeserPort in Betrieb nehmen. Von dem neuen Standort im Güterverkehrszentrum des deutschen Tiefwasserhafens Wilhelmshaven aus verschifft der Autobauer künftig rund 7000 verschiedene Fahrzeugkomponenten in 15 Überseeländer, darunter auch Werke in China.

   
Quellen: PwC, VW, dpa
Fotos: Volkswagen