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Nationale Maritime Konferenz in Friedrichshafen gestartet
Veröffentlicht am 23.05.2019

Das Bundeswirtschaftsministerium hat zur 11. Nationalen Maritimen Konferenz (NMK) nach Friedrichshafen eingeladen. Über 800 Fachleute kamen in die 53.000 Einwohner zählende Zeppelin-Stadt, darunter Kanzlerin Angela Merkel, Bundeswirtschaftsminister Dr. Peter Altmaier (beide CDU) und hochrangige Gäste aus dem benachbarten europäischen Ausland.

Zehn Jahre nach dem Lehman-Bank-Erdbeben und der dadurch mit ausgelösten globalen Schifffahrtskrise präsentiert sich die deutsche maritime Wirtschaft heute in einer durchaus starken Grundverfassung. Über 400.000 Menschen arbeiten derzeit bundesweit in diesem Bereich der Volkswirtschaft und bringen es dabei auf einen Gesamtumsatz von rund 50 Milliarden Euro. Tatsache aber ist auch: Das Wissen um und das Bewusstsein für Deutschlands „maritime Power“ nimmt leider mit jedem weiteren 100-Kilometer-Sprung ins Binnenland ab. Dabei haben viele international renommierte Unternehmen der maritimen Zulieferindustrie ihren Sitz im Süden der Republik: Schiffsmotoren von MAN, Elektronik von Siemens, Motoren- und Antriebstechnik von MTU und so weiter. Allein die deutsche Zulieferindustrie beschäftigt mehr als 63 000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von über zehn Milliarden Euro. Rund 80 Prozent der Wertschöpfung beim Bau eines Schiffes entfallen auf Zulieferungen.

Merkel: „Wir müssen kämpfen.“

Am ersten Tag der NMK hob Bundeskanzlerin Angela Merkel die strategische Bedeutung der Branche für die Exportnation Deutschland hervor. „Es ist beeindruckend, was die Branche leistet“, sagte sie. Sie könne sich in der Welt sehen lassen. Aber sie sagte auch: „Wir müssen kämpfen.“ Merkel verwies auf mögliche Veränderungen durch den 3D-Druck. Es müsse sich noch zeigen, was es für die Schifffahrt bedeute, wenn die Produktion möglicherweise wieder näher an die Konsumenten heranrücke. Zugleich müsse die Branche ihren Beitrag zum Erreichen der deutschen und internationalen Klimaschutzziele leisten. Und bei den Regeln zur Einfuhrumsatzsteuer habe Deutschland noch Nachteile gegenüber Nachbarländern wie den Niederlanden.

Dass es sich lohnt, die maritime Wirtschaft zu stärken, machte auch Anthony Firmin, Vorstand bei Hapag-Lloyd und Präsidiumsmitglied beim Verband Deutscher Reeder, im anschließenden Forum zur Schifffahrt deutlich. Durch verschiedene Maßnahmen würden zahlreiche direkte Nachbarn wie Dänemark, Norwegen und Schweden versuchen, den deutschen Akteuren Marktanteile abzunehmen. „Jedes wegfallende Schiff entspricht im Grunde dem Weggang eines mittelständischen Unternehmens.“ Allein durch den Verkauf von Schiffskrediten durch die ehemalige HSH Nordbank und die NordLB seien rund 2500 Schiffe weggefallen, machte er deutlich. Sein Schluss: „Wenn es uns nicht gelingt, neu Finanzierungslösungen zu finden, wird auch der Anteil der nachgelagerten Dienstleistungen an der Flotte signifikant zurückgehen.“

Europäischer Koordinator für maritime Angelegenheiten

Zudem hat Norbert Brackmann, der maritime Koordinator der Bundesregierung, hat die Grundzüge einer Initiative von Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium für eine maritime Strategie der Europäischen Union skizziert. Ein Bestandteil der Strategie wird die Einberufung eines europäischen Koordinators für maritime Angelegenheiten sein. Das Ziel ist, die Interessen der Branche im internationalen Wettbewerb besser zu vertreten. Der Koordinator solle dafür sorgen, dass entsprechende Schwerpunkte in der Forschung zur Stärkung der maritimen Branche gesetzt würden. Auch gehe es darum, dass künftig mit einer Sprache gesprochen werde. „Das tun wir im Moment nicht“, unterstrich Brackmann. „Dies gilt insbesondere für Gespräche mit China. Dort müssen wir künftig auf Augenhöhe auftreten“, präzisierte er. Drittens soll sich der Koordinator dafür stark machen, dass es europaweit einheitliche Regeln gibt – beispielsweise für das Bunkern von LNG in EU-Häfen.


Quelle DVZ/THB
Foto: Bundesregierung/Steins

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