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Interview: Globale Drehscheibe Wilhelmshaven
Veröffentlicht am 18.06.2020

Stephan Dalbeck ist Business Development Director beim Industrie- und Logistikimmobilien-Investor Verdion. Im Interview spricht er über die aktuelle Lage auf dem Logistikimmobilienmarkt und erläutert, warum der JadeWeserPort in Wilhelmshaven das Zeug hat, eine globale Logistik-Drehscheibe zu werden.

Herr Dalbeck, der Markt für Logistikimmobilien erlebte einen regelrechten Boom. Können Sie schon abschätzen, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf den Markt haben wird?

Für eine genaue Vorhersage ist es noch zu früh. Unbeeindruckt bleibt der Logistiksektor auf keinen Fall. Während einige Lebensmittel- und Online-Händler beispielweise gerade an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, sieht die Situation in der Automobilbranche ganz anders aus. Langfristig gesehen denke ich allerdings, dass die Krise bereits bestehende Trends wie den immer weiter wachsenden Online-Handel verstärken wird.

Welche Anforderungen stellt der Markt an moderne Logistikstandorte?

Moderne Logistikstandorte verfügen über eine sehr gute, idealerweise trimodale Verkehrsanbindung. Hinzu kommt eine exzellente Infrastruktur mit sehr guten Leistungswerten bei der Stromversorgung, hohen Kapazitäten bei Internetanbindung und Telekommunikation sowie guter Erreichbarkeit für Arbeitskräfte. Auch das Arbeitskräftepotenzial ist ein immer wesentlicheres Entscheidungskriterium. Bietet der Standort dann auch noch Möglichkeiten für spätere Erweiterungen, ist er nahezu perfekt.

Stephan Dalbeck ist Business Development Director beim
Industrie- und Logistikimmobilien-Investor Verdion.

Können Sie sich vorstellen, dass sich die Bedarfssituation in Zukunft verändern wird?

Die Nutzer erwarten bereits heute immer mehr Flexibilität hinsichtlich Flächenbedarf, technischer Ausstattungsmöglichkeiten und Laufzeiten. Entwickler müssen diese Erwartungen mit den teils sehr speziellen Nutzungskonzepten in Einklang bringen. Eine Veränderung im Zuge der Klimaschutzdebatte wird sicher darin liegen, die Nutzung von Schienen- und Wasserwegen zu forcieren. Unser eigenes intermodales Bahnfracht-Drehkreuz, der „iPort Rail“ in Nordengland, hat bereits viele Frachten von der Straße auf die Schiene verlagert und so CO2 eingespart. Auch hier gilt es, die nötige Flexibilität durch die Wahl des Standorts sicherzustellen.

Wie beurteilen Sie das urbane Umfeld als Baugrund für Logistikprojekte?

Urbanes Bauland ist nicht nur knapp, sondern auch teuer. Die Akzeptanz höherer Zustellgebühren beim Endkunden für die Finanzierung innerstädtischer Logistikkonzepte ist schlicht nicht gegeben. Entsprechend geht die Investitionsrechnung in den Ballungsgebieten nicht auf. Eine Ausnahme bildet Berlin: Rund um den Autobahnring gibt es gerade noch bezahlbare Grundstückspreise.

Welche Standortvorteile bietet der JadeWeserPort aus der Sicht eines Immobilieninvestors?

Die Trimodalität, die sehr gute Anbindung an den Hinterlandverkehr, die Flächenverfügbarkeit und das Arbeitskräftepotenzial sind die stärksten Standortvorteile des JadeWeserPorts. Hinzu kommt das enorme Potenzial des globalen Warenverkehrs über den Tiefwasserhafen: Händler wie Transportunternehmen sehen den Standort als globale Drehscheibe. Aus unserer Sicht ist es nur eine Frage der Zeit, dass auch im JadeWeserPort die Flächen knapp werden. Die Standortvorteile liegen auf der Hand und werden auch von immer mehr Marktteilnehmern als solche wahrgenommen.

Quelle: TIEFGANG#11
Fotos: JadeWeserPort/Verdion

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