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Reportage: Die Zukunft von Nordfrost am JadeWeserPort hat begonnen
Veröffentlicht am 23.06.2020

Die Lage ist einmalig: Unmittelbar hinter den Containerumschlaganlagen im JadeWeserPort erstreckt sich das Nordfrost Seehafen-Terminal. An diesem Standort baut das Familienunternehmen seit 2012 ein umfassendes Angebot in der Hafenlogistik auf – und beweist, dass es das Supply Chain-Management für alle Güterarten beherrscht.

Selbst ohne einen Besuch des auf –22 Grad Celsius temperierten Tiefkühllagers ist der Rundgang durch die Nordfrost-Lagerhallen auf der Logistikfläche des JadeWeserPort beeindruckend. Niederlassungsleiter Philipp Brandstrup zeigt mit einer weit ausladenden Armbewegung über Dutzende von Paletten voller Säcke mit weißem Inhalt: „Das ist Milchpulver aus deutschen Molkereien, das wir für den Seetransport nach Asien in Container stauen.“ Im hinteren Teil der Halle bugsiert ein Nordfrost-Team mit Spezialgabelstaplern weitere Paletten in die oberste Etage der rund 15 Meter hohen Regalanlagen. „Das ist ebenfalls Exportware, die aber erst in ein paar Tagen verschifft wird“, erklärt Brandstrup.

Niederlassungsleiter Philipp Brandstrup im General-Cargo-Lager des Nordfrost Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven

In der nächsten Halle ist die Szenerie ähnlich, nur wird hier Importware bewegt. Lagerarbeiter entpacken gerade einen Container mit Gartenmöbeln. „Die sind für eine große Baumarktkette bestimmt – wir kommissionieren sie hier passend für die Auslieferung an die einzelnen Filialen“, sagt Brandstrup. Der Rundgang zwischen den riesigen Regalanlagen auf der einen und den Bereitstellungsflächen auf der anderen Seite des Lagers könnte noch einige Zeit weitergehen; Brandstrup stoppt die Tour aber an einer Wand mit einer großen Anzahl von Luftbildern, die das Wachstum des Nordfrost Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven dokumentieren.

Kontinuierlicher Kapazitätsausbau

Mitte 2012 begann der Betrieb mit dem Frischeterminal – zwei Hallen mit zusammen 30.000 Palettenstellplätzen – und dem Amtlichen Kontrollzentrum mit Platz für das Veterinäramt, die Landwirtschaftskammer, die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Anfang 2018 folgten die beiden Hallen des Tiefkühllagers mit einer Gesamtkapazität von 35.000 Palettenstellplätzen und im Herbst 2018 an der nördlichen Gebäudeseite die zwei Hallen des General-Cargo-Terminal, in dem auf insgesamt 20.000 Quadratmetern gerade das Milchpulver und die Gartenmöbel umgeschlagen werden. Im selben Jahr wurde das Zentrum für Lebensmittelbearbeitung mit 2.500 Quadratmetern Hygienebereich in Betrieb genommen. Und der Blick aus Brandstrups Bürofenster zeigt: Auf dem 33 Hektar großen Nordfrost-Areal mit Blick auf die Containerbrücken des JadeWeserPort wird munter weitergebaut.

Innerhalb weniger Jahre hat sich das Nordfrost Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven zu einem sehr wichtigen Standort unter den bundesweit 40 Nordfrost-Niederlassungen entwickelt. Mit dem Seehafen direkt auf der einen und der Autobahnzufahrt auf der anderen Seite sowie einem eigenen Bahnanschluss ist der Standort für einen Logistik-Allrounder wie Nordfrost ideal. „Der Seehafen Wilhelmshaven bietet beste nautische Bedingungen und eine hervorragende Hinterlandanbindung, und unser Platz in der ersten Reihe im Hafen ermöglicht schnellste Prozesse im Im- und Export“, betont Nordfrost-Geschäftsführerin Britta Bartels.

Auf dem 33 Hektar großen Nordfrost-Areal mit Blick auf die Containerbrücken des JadeWeserPort wird munter weitergebaut.

Der Hafen entwickelt sich positiv

Natürlich müsste der Umschlag in Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen aus Sicht der Unternehmerin noch schneller wachsen. Aber Britta Bartels ist überzeugt, dass sich der Hafen entwickeln wird: „Wir freuen uns, dass sich mit China Logistics wieder ein Investor für Wilhelmshaven entschieden hat, mit dem Potenzial, weitere Ladungsvolumina auf den Hafen zu ziehen. Damit wird die Attraktivität des Containerhafens Wilhelmshaven nochmals bestätigt. Wir haben von Anfang an immer an den Hafen geglaubt und ihn sowohl im stetigen Kundenkontakt als auch mit Investitionen gefördert, allen voran unser Vater und Firmengründer Horst Bartels.“

Die Pläne und Projekte für das Nordfrost Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven führten zur Diversifizierung der Unternehmensentwicklung. Längst befasst sich Deutschlands größter Tiefkühllogistiker in seiner wachsenden Hafenlogistik nicht mehr nur mit temperaturgeführten Aktivitäten. Über Tiefkühlprodukte hinaus bewegen die Wilhelmshavener frische Waren (0–7 Grad Celsius) sowie plusgradig (14–18 Grad Celsius) temperierte Lebensmittel und haben sich zudem mit dem Bereich General Cargo/ Trockengüter ein weiteres Standbein geschaffen.

Die Nordfrost-Spezialisten schrecken auch vor Großem und Schwerem nicht zurück: Derzeit bauen sie auf dem Terminalgelände eine 8.000 Quadratmeter große dreischiffige Schwerlasthalle. Mithilfe der bis zu 120 Tonnen tragenden Deckenkrane lassen sich dort auch ganz große Lasten bewegen. Die Halle mit eigenem Bahnanschluss ist auf Projektladung ausgerichtet, der in der Export- und Maschinenbaunation Deutschland besonderes Wachstumspotenzial zugerechnet wird. „In unserer Halle können wir Komponenten aller Größenordnungen bis hin zur Schwerlastladung nicht nur für den Seetransport verpacken“, erläutert Philipp Brandstrup. „In den Hallen werden wir auch die Möglichkeit haben, Großanlagen zu demontieren oder als Ganzes zu verschiffen.“ Der Hintergrund: Weil immer mehr Maschinen und Anlagen zu groß sind, um sie im Ganzen auf der Straße zu transportieren, sind passende Montageplätze direkt in den Seehäfen gefragt. „Auch hier hat Wilhelmshaven den entscheidenden Vorteil, dass die Montagehallen unmittelbar im Hafen stehen und so komplizierte Straßentransporte auf der letzten Meile überflüssig machen“, betont Brandstrup.

Erster Spatenstich im März 2017 für den Bau des Tiefkühlhauses am Nordfrost Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven: der im Februar verstorbene Firmengründer Horst Bartels (Mitte) mit Sohn Dr. Falk Bartels (links) und Tochter Britta Bartels (rechts)

Die Zukunft hat begonnen

In die bestehenden Anlagen hat das Unternehmen seit 2012 bereits 110 Millionen Euro investiert. Mit den laufenden Baumaßnahmen, die im Juni 2019 starteten, wird bis 2021 die gleiche Summe noch einmal investiert. Nordfrost behält dabei seine Herkunft im Blick: Zu den Plänen, die derzeit umgesetzt werden, zählt neben der genannten Schwerguthalle ein 36 Meter hohes Tiefkühl-Hochregallager, das ab 2021 vollautomatisch betrieben wird. Dazu gehört ein weiterer Hygienebereich für die Lebensmittelbearbeitung im Kundenauftrag, in der Verpackungslinien zum Einsatz kommen werden. Ein neues Bürogebäude und der Bahnanschluss auf dem Areal des Nordfrost Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven runden diesen Bauabschnitt ab. Auf den dann noch verfügbaren 10 bis 11 Hektar Fläche ist der Bau von flexibel nutzbaren Multipurpose-Hallen angedacht.

Quelle: TIEFGANG#11
Fotos: Dietmar Bökhaus, JadeWeserPort/Axel Biewer, Nordfrost/Inge Meyer

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