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Green Shipping: MariGreen testet innovativen Flettner-Antrieb
Veröffentlicht am 18.10.2018

Die Schifffahrt umweltfreundlicher und zugleich effizienter machen – das ist Ziel des vor drei Jahren gestarteten deutsch-niederländischen Projekts MariGreen. Eines der dazugehörigen Teilprojekte wird jetzt in der Praxis erprobt. Es handelt sich dabei um einen innovativen Flettner-Rotor, der von einem Projektkonsortium unter der wissenschaftlichen Leitung der Hochschule Emden/Leer entwickelt und gebaut wurde. Dieser ist kürzlich auf einem Mehrzweckfrachter im Leeraner Hafen installiert worden und wird nun auf See getestet.

Beim Flettner-Antrieb, der bereits in den 20er Jahren entwickelt wurde, wird die Energie des Windes als zusätzlicher Schiffsantrieb genutzt. Konkret geschieht dies, wenn Wind durch den drehenden Rotor so beschleunigt wird, dass eine aerodynamische Schubkraft entsteht, die den Schiffsvortrieb unterstützt. „Der Flettner-Rotor wird zwar elektrisch betrieben, doch durch die erzeugte Schubkraft kann die Hauptmaschine deutlich entlastet werden“, erklärt Sascha Strasser, Projektkoordinator beim Maritimen Kompetenzzentrum (MARIKO) Leer, dem Leadpartner von MariGreen.

Flettner-Antrieb auf der „Fehn Pollux“ eingebaut

Der sogenannte Eco-Flettner-Antrieb, der jetzt auf dem Schiff „Fehn Pollux“ eingebaut wurde, ist bereits innerhalb des Vorgängerprojekts MariTIM geplant und konstruiert worden. Das Team der Hochschule entwickelte dabei ein spezielles Kontrollsystem mit intelligenter Steuerung und Regelung. Das Schiffsverhalten und die Kraftstoffeinsparungen konnten den Angaben zufolge bereits ausgiebig am Schiffsführungssimulator in Leer in Zusammenarbeit mit der Firma Nautitec getestet werden.

Neben der „Fehn Pollux“ gibt es weltweit bisher nur vier andere Schiffe, die mit der Flettner-Technologie ausgestattet sind.

Das Besondere dabei war, dass die Daten, die das System letztendlich auch bei der „echten“ Fahrt liefert, automatisch an die Schiffssteuerung weitergegeben werden. So kann jeder „günstige“ Moment abgepasst werden, um den Rotor zu starten und schneller voranzukommen, ohne dass die Crew dies im Auge behalten muss. „Hohe Effizienz und gute Leistung bei vollautomatischer und robuster Technik – so etwas will und braucht man in der Schifffahrt“, so Professor Michael Vahs, der das Projekt federführend betreut. Neben der „Fehn Pollux“ gebe es weltweit bisher nur vier andere Schiffe, die mit der Flettner-Technologie ausgestattet seien. Unter anderem verwendet das Windkraftunternehmen Enercon einen derartigen Zusatzantrieb auf seinem „E-Ship1“. Auch bei dieser Umsetzung waren einst Professor Vahs sowie der Leeraner Hochschulabsolvent Ralf Oltmanns beteiligt, der wiederum Initialzünder für das aktuelle Flettner-Projekt war.

Konzept auf Welthandelsflotte übertragbar

Zum Team der Hochschule, die für das aktuelle Projekt noch mit 15 regionalen Partnern zusammenarbeitet, gehören neben Professor Vahs auch Professor Dr. Jann Strybny und die wissenschaftlichen Mitarbeiter Marcel Müller und Moritz Götting vom Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften in Leer sowie Thomas Peetz vom Fachbereich Technik aus Emden. Zudem sind zahlreiche studentische Abschlussarbeiten mit dem Projekt, das zum Patent angemeldet wurde, verbunden.

Die Testphase soll nun Aufschluss über die betriebliche Sicherheit, Zuverlässigkeit und Nutzungsdauer des speziellen Windantriebs geben. Eine Auswertung soll Ende 2018 erfolgen. Doch schon jetzt steht für Professor Vahs fest: „Das Konzept ist auf einen sehr großen Anteil der Welthandelsflotte übertragbar.“
     

Quelle: Mariko
Fotos: Mariko, Berentzen

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