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Experte: Havarie der CSCL Indian Ocean auf der Elbe muss Konsequenzen haben
Veröffentlicht am 04.08.2016

Die Havarie der CSCL Indian Ocean auf der Elbe Anfang Februar 2016 war eines der spektakulärsten Schiffsunglücke auf dem Fluss. Nach einem Ruderschaden war der Megacarrier, der mit einer Tragfähigkeit von 19.000 Standardcontainern (TEU) zu den weltgrößten Containerschiffen zählt, auf dem Weg zum Hamburger Hafen in der Unterelbe auf Grund gelaufen. Erst bei einer höheren Springflut gelang es, den Frachter nach fünf Tagen mit Hilfe von zwölf Schleppern freizubekommen und in den Hafen zu bringen, ohne zuvor Ladung löschen zu müssen.

Konsequenzen aus der Havarie der CSCL Indian Ocean fordert nun der Bremer Schifffahrtsexperte Professor Ulrich Malchow. In Hamburg müsse es künftig einen Bergungskran geben, mit dem auch Megacarrier auf dem Fluss schnell entladen werden könnten. „Hamburg hat Riesenglück gehabt“, sagt Professor Malchow von der Hochschule Bremen. Das havarierte Schiff hätte die Fahrrinne der Elbe bei nur etwas ungünstigeren Umständen blockieren oder sogar auseinanderbrechen können. Im schlimmsten Fall hätte ausgelaufenes Öl die Umwelt verschmutzt und der Havarist die Zufahrt zum Hamburger Hafen wochenlang blockiert.

Geeignetes Bergungsgerät im Notfall nicht schnell genug verfügbar

Dass es kein schnell verfügbares Bergungsgerät gibt, um ein derart großes Containerschiff wie die CSCL Indian Ocean im Notfall direkt auf der Elbe zu entladen, birgt nach Angaben des Professors große Gefahren. Ihm zufolge werde dringend ein Schwimmkran benötigt, der bei einer Auslage von 15 Metern mindestens 60 Meter hoch heben kann. In Hamburg gebe es zwar bereits zwei Schwimmkräne, die notfalls auch Container umschlagen könnten, doch diese wären für den Einsatz bei Megacarriern ungeeignet. Sollte wieder ein Schiff auf der Elbe havarieren und um Ladung geleichtert werden müssen, würde schweres Bergungsgerät benötigt, das momentan nur im Ausland vorhanden sei. Es könnten Wochen vergehen, bis das Gerät vor Ort und einsetzbar wäre.

Gefahr einer neuerlichen Havarie auf der Unterelbe ist hoch

Malchow hält die Gefahr, dass es zu weiteren Havarien von Megacarriern auf dem Weg zum Hamburger Hafen kommt, für hoch: „Bereits im vergangenen Jahr waren jeden Tag durchschnittlich 3,5 dieser Schiffe auf der Unterelbe unterwegs, die sich auf zwei schmale Tidenfenster konzentrieren – Tendenz stark steigend.“ Der Professor regt daher an, eine sogenannte Port Feeder Barge so umzurüsten, dass sie auch für den Einsatz als Bergungskran taugt. Eine Port Feeder Barge ist ein selbstfahrender Ponton mit einem eigenen Kran. Für die Ertüchtigung müsste ein größerer Kran auf dem Ponton installiert werden.

 

Quelle: dpa
Foto: © pixabay.com

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