Mit dem symbolischen ersten Rammschlag startete Anfang August 2025 offiziell der Bau eines neuen Großschiffsliegeplatzes im Emder Hafen. Die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) setzt damit ein zentrales Projekt aus dem Masterplan Ems 2050 um. Der neue Anleger entsteht mit einer Investitionssumme von 70 Millionen Euro, die vollständig vom niedersächsischen Umweltministerium getragen wird. Die Fertigstellung ist für das 4. Quartal 2027 geplant.
Der neue Liegeplatz mit 337 Metern Kailänge und rund 23.200 Quadratmeter Terminalfläche soll die Wettbewerbsfähigkeit des Emder Hafens langfristig sichern. Dieser ist heute bereits Deutschlands Nummer 2 und Europas Nummer 3 beim Automobilumschlag. Durch den Bau wird auf den steigenden Bedarf an Liegeplätzen für größere Autotransporter sowie auf die geplante Tidesteuerung reagiert, die künftig zu einem geringeren Tiefgang im Außenhafen führen wird.
Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies, der das Projekt bereits als Umwelt und Wirtschaftsminister maßgeblich vorangetrieben hatte, betonte beim Spatenstich: „Der neue Großschiffsliegeplatz sichert Emden eine starke Position im Hafenwettbewerb. Er ist ein sichtbares Zeichen dafür, wie wir Wirtschaft und Umweltschutz in Einklang bringen.“
Auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hob die doppelte Zielsetzung hervor: Die neue Infrastruktur gleicht Einschränkungen durch die Tidesteuerung aus und unterstützt gleichzeitig die ökologische Verbesserung der Ems, insbesondere durch die Reduzierung von Schlickproblemen. Das Projekt ist somit ein Kernelement im Masterplan Ems, der Wirtschaftlichkeit und Umwelt vereint.
Den Zuschlag für die Umsetzung erhielt im Mai 2025 die Bietergemeinschaft aus Gebr. Neumann GmbH (Emden), Aug. Prien GmbH & Co. KG sowie Van Oord Wasserbau GmbH (beide Hamburg). Geplant sind der Rückbau alter Anlagen, der Neubau des Kajenbauwerks, Baggerarbeiten sowie der Ausbau der Terminalinfrastruktur. Der neue Liegeplatz ist für Schiffe mit bis zu 265 Metern Länge, 36,5 Metern Breite und 10,7 Metern Tiefgang ausgelegt.
Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts, betonte die strategische Bedeutung der niedersächsischen Häfen: „Solche Projekte sind essenziell für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts.“ Zum Baubeginn wünschte er allen Beteiligten eine unfallfreie Bauzeit.