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Foto: Hapag-Lloyd
Foto: Hapag-Lloyd
Huthi-Attacken: Reedereien vermeiden den Suez Kanal
Veröffentlicht am 19.12.2023

Der Gaza-Krieg zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas beeinträchtigt den Welthandel. Aufgrund der vermehrt stattfindenden Angriffe auf Containerschiffe durch Huthi-Rebellen reagieren die Reedereien auf die Gefahr für Besatzungen und Schiffe: So hat nun auch MSC Transporte durch das Rote Meer ausgesetzt, Maersk und Hapag-Lloyd taten dies schon vor wenigen Tagen. Anstatt den Suez-Kanal zu passieren, werden die Routen nach Europa nun über das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet. Etwa zehn Prozent des Welthandels laufen über das Rote Meer.

Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder (VDR), Martin Kröger, forderte zudem weitere Maßnahmen, etwa den Einsatz der Deutschen Marine. Er verwies darauf, dass die USA, Frankreich und Großbritannien bereits mit Marineschiffen in der Region seien. „Es wäre angemessen, wenn Deutschland sich entsprechend auch beteiligen würde“, so Kröger. Für eine solche Operation würde sich die Fregatte „Hessen“ anbieten. Für einen Einsatz sprach sich auch die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, aus. „Wir sollten unterstützen, dass die Marine zusammen mit internationalen Partnern die Schiffe schützt“, so Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Es sei „folgerichtig, dass sich alle daran beteiligen, die davon abhängig sind, dass ihre Waren durch das Rote Meer geführt werden“, sagte die Politikerin. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte mitgeteilt, dass eine US-Anfrage dazu geprüft werde.

Seit Kriegsausbruch waren mehrfach Schiffe unter anderem mit Drohnen und Raketen angegriffen worden. Die Huthis begründen ihre Attacken mit der Verhinderung an einer Durchfahrt nach Israel. Freitag waren die Containerfrachter „Al Jasrah“ von Hapag-Lloyd und die „MSC Palatium III“ bei Angriffen beschädigt worden. Zuvor waren der Carcarrier „Galaxy Leader“ gekapert sowie der Tanker „Strinda“ getroffen worden. Weitere Raketen verfehlten den Produktentanker „Ardmore Encounter“ sowie die „Maersk Gibraltar“ knapp.

Spürbar sind die Folgen der Attacken bereits an den Versicherungsmärkten, was Auswirkungen auf die Transportpreise hat. Demnach haben sich laut dem Täglichen Hafenbericht (THB) die Kosten einer Versicherungsdeckung Experten zufolge verdoppelt. Verschiedene Reedereien haben darauf reagiert und erheben eine „War Risk Surcharge“ in Höhe von 50 bis 100 US-Dollar pro Box.

Neil Roberts, Vorsitzender des Policy Forums bei der internationalen Versicherer-Vereinigung IUMI, sieht den Angriff auf die „Galaxy Leader“, dem weitere gefolgt sind, als „Wendepunkt“. Dieser mache ein Umdenken bei der Gefahrenabwehr auf Schiffen erforderlich, ein solcher Vorfall sei „in keinem Handbuch für Sicherheitsverfahren für Handelsschiffe vorgesehen“.

VDR-Chef Kröger verweist auf die Erfahrungen beim Schutz von Frachtern gegen Piraten am Horn von Afrika. „Eines der wirkungsvollsten Mittel waren Konvoi-Fahrten, wo Marineschiffe Handelsschiffe begleiten“, berichtet er. Diese hätten die nötigen Waffen an Bord, um auch Drohnen- und Raketenangriffe abzuwehren. Die Bundeswehr hatte sich von 2008 bis 2022 an der EU-Mission „Atalanta“ zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias beteiligt.

Quelle: THB, dpa

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