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Safety & Shipping Review 2017: Immer weniger Schiffsunglücke
Veröffentlicht am 16.08.2017

Totalschäden in der Schifffahrt sind im Laufe der vergangenen zehn Jahre um 50 Prozent zurückgegangen. Laut der aktuellen Safety & Shipping Review 2017 der Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) ist dies im Wesentlichen auf die Verbesserung der Sicherheitsbedingungen seitens der Schiffseigner zurückzuführen. Dem Bericht zufolge wurden in der Schifffahrtsbranche 2016 insgesamt 85 Totalverluste gemeldet und damit 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Schifffahrtsunglücke, die sich auf gemeldete Schäden von/an Schiffen mit über 100 Bruttoregistertonnen konzentriert, reduzierte sich im genannten Vergleichszeitraum mit 2611 gemeldeten Unfällen ebenfalls leicht um 4 Prozent.

Neues Sicherheitsrisiko: Cyberangriffe auf See

„Obwohl der langfristige Abwärtstrend bei den Totalschäden ermutigend ist, gibt es keinen Anlass sich zurückzulehnen. Vielmehr ist weiter Wachsamkeit notwendig“, erklärt Baptiste Ossena, Global Product Leader Hull & Marine Liabilities bei der AGCS. Die Schifffahrtsbranche sei mit sinkenden Margen, steigendem regulatorischem Druck und neuen Sicherheitsrisiken wie Cyberangriffe auf hoher See konfrontiert. Würden Hackern ein großes Containerschiff unter ihre Kontrolle bringen, könnten sie die Durchfahrt auf strategisch wichtigen Routen blockieren und damit für einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden sorgen.

2016 ereignete sich mehr als ein Viertel der Totalschäden in der Seefahrt (23) in Südchina, Indochina sowie im Bereich Indonesien und Philippinen.

2016 ereignete sich mehr als ein Viertel der Totalschäden in der Seefahrt (23) in Südchina, Indochina sowie im Bereich Indonesien und Philippinen.

Mehr als ein Drittel sämtlicher Schiffsverluste (30) machten laut Safety & Shipping Review 2017 Frachtschiffe aus. Mit über 50 Prozent war Schiffsuntergang – oft in Verbindung mit schwerer See – die häufigste Ursache weltweiter Totalschäden in der Schifffahrt. 191 Piraterie-Vorfälle registrierte das International Maritime Bureau (IMB) in 2016 – circa  20 Prozent weniger als in 2015. Die Fälle von Crew-Kidnapping mit Lösegeldforderungen jedoch haben sich, so das IMB, gegenüber dem Vorjahr verdreifacht.

Sinkender Ausbildungsstand, unzureichende Wartung

Die Insolvenz der südkoreanischen Reederei Hanjin Shipping unterstreicht der Allianz-Studie zufolge die wirtschaftliche Notlage der Schifffahrtsbranche angesichts fallender Frachtraten und Überkapazitäten. Die Folge: Aufgrund ihrer schwachen Ertragslage und hohen Schuldenstände versuchten einige Reedereien, die Kosten für Besatzungsstärke, Schulungen oder Schiffswartungen zu reduzieren. „Ein sinkender Ausbildungsstand und unzureichende Wartung von Schiffen können das Sicherheitsrisiko steigern“, erläutert Volker Dierks, verantwortlich für Schiffsversicherungen in Zentral- und Osteuropa bei der AGCS. Den Analysen des Unternehmens zufolge ist menschliches Versagen für etwa drei Viertel der 15.000 untersuchten Seehaftpflichtschäden zwischen 2011 und 2015 verantwortlich, die Kosten von mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar verursachten.

Sicherheitsfördernde Technologien

Von Navigationsgeräten bis hin zur landseitigen Überwachung der Maschinen: Sicherheitsfördernde Technologien sind in der Schifffahrtsbranche bereits weit verbreitet. „Kapitäne und Besatzungen sollten sich jedoch der Grenzen von Technologien bewusst sein und sich nicht einseitig auf diese verlassen“, sagt Kaptain Rahul Khanna, Global Head of Marine Risk Consulting bei der AGCS. In Zukunft könnte die Schifffahrt – ähnlich wie die Automobilbranche – vom Einsatz von Telematik profitieren. Schon jetzt werden Daten von Schiffsdatenschreibern zur Unfallermittlung genutzt, mithilfe einer Analyse des Verhaltens und der Entscheidungsfindung der Besatzung bei Beinahe-Unfällen sowie derer täglichen Aktivitäten ließen sich weitere wichtige Erkenntnisse gewinnen.

 

Quelle und Grafik: Allianz Global Corporate & Specialty
Symbolfoto: © pixabay.com

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