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Reeder sehen Talsohle der Schifffahrtskrise durchschritten
Veröffentlicht am 12.09.2017

Hohe Überkapazitäten, niedrige Frachtraten und ein schwächelnder Welthandel haben der internationalen Handelsschifffahrt seit 2008 schwer zu schaffen gemacht. Das führte zu einer Konzentrationswelle bei den Linienreedereien mit Fusionen, Übernahmen und Insolvenzen. Die Hälfte der Top-20-Reedereien des Jahres 2013 ist im Zuge der Schifffahrtskrise verschwunden oder bei einem Konkurrenten gelandet, mit 2M, Ocean Alliance und THE Alliance gibt es inzwischen nur noch drei große Reederei-Allianzen. Dennoch macht sich in der Schifffahrtsbranche langsam wieder Zuversicht breit: Die Talsohle sei durchschritten, und in zwei Jahren könnte die Branche wieder in normales Fahrwasser gelangen, sagte Alfred Hartmann am 5. September 2017 in Hamburg. Die Preise für gebrauchte Schiffe hätten sich ebenso stabilisiert wie die Frachtraten, berichtete der Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR).

Symbolfoto Schifffahrtskrise (c) pixabay

In der deutschen Schifffahrt hat die hartnäckige und langjährige Krise tiefe Spuren hinterlassen. „Wir haben rund 1000 Schiffe verloren; allein in diesem Jahr 133“, sagte der Reeder-Präsident, der die Hartmann-Gruppe im ostfriesischen Leer gegründet hat und führt. Dennoch ist Deutschland immer noch eine der wichtigsten Schifffahrtsnationen der Welt und unterhält mit 2720 Schiffen und einer Tonnage von 71 Millionen BRZ im internationalen Vergleich die viertgrößte Handelsflotte. Davongezogen sind allerdings Griechenland, Japan und China – zum Teil mit von deutschen Reedern in Notverkäufen angebotenen Schiffen. „Diese Schiffe sind ja leider nicht verschwunden, sondern fahren für deutlich geringe Kapitalkosten für ausländische Reeder“, sagte Hartmann.

Containerschifffahrt spielt dominierende Rolle

Eine dominierende Rolle in der deutschen Seeschifffahrt spielt nach wie vor die Containerschifffahrt: mit einem Anteil von knapp 57 Prozent an der Tonnage. Die deutschen Reeder arbeiten überwiegend im sogenannten im Chartergeschäft, das heißt sie vermieten ihre Schiffe an die großen Linienreedereien. „Und weil die immer größer werden, ist unsere Verhandlungsmacht geschwächt“, sagte Hartmann. Deshalb, und weil sich deutsche Banken weitgehend aus dem Geschäft mit der Schiffsfinanzierung zurückgezogen hätten, bleibe die Lage vorerst angespannt. Das führe dazu, dass die Reedereien neue Finanzierungswege und Geschäftsmodelle finden müssten. So nutzten immer mehr ausländische Reeder das große Schiffsmanagement-Know-how in Deutschland und ließen ihre Schiffe von deutschen Reedereien betreuen.

 

Quelle: dpa
Fotos: © Hartmann AG, pixabay.com

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