Eine enge Zusammenarbeit soll künftig die Grundlage für eine gemeinsame Investitionsstrategie der Häfen in Bremen, Bremerhaven und Niedersachsen bilden. Dies wurde beim Wesertag 2025 beschlossen, einer von Weserbund und dem Wirtschaftsverband Weser organisierten Veranstaltung in Bremen.
„Niedersachsen setzt verstärkt auf leistungsfähige Seehäfen an der Weser. Mit zielgerichteten Investitionen, moderner Hafenpolitik und der Abstimmung mit Bremen sichern wir nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Hafenwirtschaft, sondern stärken auch Deutschlands Versorgungssicherheit“, erklärte Grant Hendrik Tonne, Niedersachsens Wirtschaftsminister.
Andreas Bullwinkel, Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung, hob die komplementären Stärken der Weserhäfen hervor: „Die Häfen in Niedersachsen, Bremen und Bremerhaven stehen nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen einander hervorragend. Ob Spezialhäfen, Container oder Logistik – gemeinsam erhöhen wir unsere Attraktivität für Investoren und stärken robuste Lieferketten.“ Bereits bestehende Projekte wie die Anpassung von Außen- und Unterweser (Nord), die Schiffbarkeit der Mittelweser und Oberweser oder Innovationsvorhaben wie SPorT, InnoWaTr und DODILog böten wertvolle Anknüpfungspunkte, heißt es in einer Mitteilung.. Diese erstrecken sich von emissionsärmeren Transportlösungen bis hin zu digitalisierten Prozessen in Lagerung und Umschlag.
„Zusammenarbeit ist nicht das Gegenteil von Wettbewerb – sie treibt ihn an“, fasste Uwe Beckmeyer, Vorsitzender von Weserbund und Wirtschaftsverband Weser, zusammen. „Wenn Wirtschaft und öffentliche Hand ihre Kräfte bündeln, entstehen starke Investitionsprojekte, die den Häfen in Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven gleichermaßen zugutekommen.“
Oberst Thomas Geßner, Kommandeur des Landeskommandos Bremen, wies auf die zusätzlichen sicherheitspolitischen Funktionen der Nordseehäfen hin: „Unsere Häfen sind nicht nur Wirtschaftsstandorte, sondern haben strategische Bedeutung. Gefahren wie Sabotage, Cyberangriffe, Drohnen oder Störungen der Energieversorgung sind real. Die Verletzlichkeit betrifft dabei nicht nur die Häfen, sondern auch Infrastruktur wie Straßen, Bahnen, Stromleitungen oder Pipelines“, betonte Geßner. Er unterstrich, dass nur ein koordiniertes Handeln aller Akteure die Funktionsfähigkeit der Häfen auch in Krisenzeiten sicherstellen könne: „Die Rolle der Häfen ist klar – sie versorgen und verteidigen Deutschland sowie die NATO und gewährleisten Handlungsfähigkeit.“
Auch Björn Fecker, Bremens Bürgermeister und Finanzsenator, hob die Bedeutung der Seehäfen für die Bundesrepublik hervor und forderte eine stärkere finanzielle Unterstützung durch den Bund: „Unsere Häfen bilden das Rückgrat der deutschen Exportwirtschaft. Sie sichern nicht nur Arbeitsplätze und Wertschöpfung, sondern sind auch essenziell für globale Lieferketten, die Versorgungssicherheit und die Energiewende“, erklärte Fecker. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit privater Investitionen in moderne Terminals, Automatisierung und Umschlagstechnologien, die jedoch eine zuverlässige öffentliche Infrastruktur – von belastbaren Kajen bis zu leistungsfähigen Zufahrtswegen – voraussetzen. Fecker machte klar: „Um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Häfen zu sichern, muss sich der Bund substanzieller an der Finanzierung beteiligen.“
Matthias Magnor, Vorstandsvorsitzender der BLG Logistics Group, schloss sich diesen Forderungen an und hob die Bedeutung der Unternehmen hervor: „Das bereitgestellte Sondervermögen ermöglicht die Umsetzung geplanter Maßnahmen für Häfen und Logistik – idealerweise in enger Kooperation mit dem Bund.“
Quelle: Wirtschaftsverband Weser











