Mit der Taufe der „Wilhelmshaven Express“ hat Hapag-Lloyd die größte Flotten-Investition in der Unternehmensgeschichte offiziell abgeschlossen. Die Reederei hat nun alle zwölf Containerschiffe der neuen „Hamburg-Klasse“ mit einer Kapazität von 23.660 TEU erfolgreich in die Gemini-Allianz mit Maersk eingebunden. Nun tritt die Hamburger Reederei in eine neue Entwicklungsphase, in der die Liniendienste weiter optimiert werden sollen.
Optimierungsbedarf besteht unter anderem beim Thema Nachhaltigkeit. Die neuen Containerschiffe könnten technisch gesehen mit E-Methan betrieben werden. Allerdings stehe man hierbei noch vor größeren Herausforderungen. „Wir würden gern alternative Kraftstoffe nutzen. Doch wir gehen davon aus, dass wir auch in den kommenden zehn Jahren ein Defizit haben werden. Die zur Verfügung stehende Menge bleibt der große Flaschenhals“, erklärt Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd. Er betont jedoch, dass der Fokus derzeit vielmehr darauf liege, die Effizienz beim Schiffsbau und Betrieb zu steigern.
Ob und wann eines der neuen Schiffe wieder den Suezkanal passieren wird, bleibt laut Habben Jansen ungewiss. „Die aktuelle Lage ist noch nicht sicher. Wir werden weiter abwarten müssen“, sagt er und fügt hinzu: „Es besteht eine große Gefahr, wenn wir zu früh starten. Bricht die Krise dann erneut aus und wir müssen zurückrudern, würden wir ein absolutes Chaos für die Häfen hinterlassen.“ Gleichzeitig unterstreicht der CEO, dass die Rückkehr zur Nutzung der kürzeren Route geordnet erfolgen müsse, sobald die Rahmenbedingungen dies zulassen. Er betont: „Wir sind uns sicher, dass wir es nur so für die europäischen Häfen machbar gestalten können, um keine großen Staus zu verursachen.“ Für die neuen Liniendienste wird die Allianz daher voraussichtlich für das kommende Jahr zwei mögliche Varianten planen.
Ein fester Bestandteil der Allianz ist weiterhin die Einhaltung eines Pünktlichkeitsversprechens von 90 Prozent. „Es gelingt uns damit, für unsere Kunden ihre Supply Chain zu stabilisieren. Wenn wir hier stabil bleiben, können wir das auch zu einem höheren Preis anbieten“, so Habben Jansen. Der Reederei-Chef setzt auf das Hub-and-Spoke-System und ist überzeugt, dass bis 2030 auch andere Reedereien oder Allianzen auf ähnliche Modelle umsteigen werden.
Quellen Hapag-Lloyd/THB











