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Nach Havarie der Ever Given: SDN fordert norddeutsche Seehafenkooperation
Veröffentlicht am 05.08.2021

Anlässlich des Eintreffens der Ever Given im Hafen von Rotterdam hat die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) ein Umdenken in der bundesdeutschen Hafenpolitik gefordert. Angesichts der Gefahren, die von großen Containerschiffen auch für die norddeutsche Küste und die ostfriesischen Inseln ausgehe, sei dies notwendig.

Einen guten Ansatz erkennt der SDN-Vorsitzende und Bürgermeister von Varel Gerd-Christian Wagner in der Routenänderung der Ever Given. Denn sie hat anders als geplant Rotterdam als letzten Hafen angelaufen und fuhr nicht weiter nach Hamburg. Die für Hamburg geplanten Container würden dort wahrscheinlich auf ein anderes – kleineres? – Schiff umgeladen, was ja beinahe als gutes Beispiel für einen umweltgerechteren Warentransport entlang unserer Nordseeküste gelten könnte.”

„Dass diese Riesenschiffe zunehmend unsere Küste, Flüsse und Häfen gefährden, scheint eine unabwendbare Tatsache zu sein“, so Wagner weiter. Bereits die kleineren stellten ein Risiko dar. Daher gelte es „Lösungen zu suchen, mit denen dieses immer noch weiterwachsende Gefährdungspotential zumindest reduziert werden könnte.“ Eine echte norddeutsche Seehafenkooperation unter Nutzung des JadeWeserPort, dem einzigen deutschen Tiefwasserhafen wäre laut Wagner schon einmal ein guter Ansatz. Denn dadurch würde die Anfahrt nach Hamburg für Mega Carrier nicht mehr oder deutlich seltener notwendig.

„Die Fahrrinne der Elbe ist nicht breiter als die des Suezkanals und damit schlicht viel zu schmal”, so Wagner weiter. Die Havarie eines solchen Schiffes hätte hier aufgrund von Wind, Strömungen und der Tide mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr viel schlimmere Konsequenzen als in dem vergleichsweise ruhigen Gewässer des Kanals.

„Es ist mittlerweile nicht mehr nur einfach an der Zeit wirklich umzudenken“, mahnt der SDN-Vorsitzende an die politische und wirtschaftliche Vernunft, „sondern es ist dringend nötig, jetzt sofort und nicht erst morgen oder übermorgen nach der Katastrophe zu handeln! Ganz in dem Sinne „Prävention statt Reaktion”.

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