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Foto: Freepik
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Normalität in Shanghai noch lange nicht in Sicht
Veröffentlicht am 12.05.2022

Im Hafen Shanghai, dem nach Containerumschlag größten Hafen der Welt, wird eine Rückkehr zum Normalbetrieb wohl noch Monate auf sich warten lassen. Davon geht der zur Allianz gehörende Industrieversicherer AGCS aus. „Ich denke, dass das in naher Zukunft nicht einfach schnell gelöst ist“, sagt AGCS-Risikoberater Anastasios Leonburg in der aktuellen Analyse der Schifffahrtsrisiken, die AGCS jährlich neu auflegt.

Nach Einschätzung der Allianz sind die Frachtkapazitäten in der Handelsschifffahrt insgesamt zu knapp. Deswegen hätten große internationale Reedereien 7,5 Millionen neue Container bestellt. Leonburg: „Man muss wesentlich mehr Container bauen, die dann in den Umlauf kommen.“

Die Fachleute sehen – abgesehen von den Lieferproblemen – noch weitere Risiken auf die Schifffahrt zukommen. Dabei handelt es sich zum großen Teil um technische Herausforderungen. So habe sich zwar die Zahl der Totalverluste im Laufe der vergangenen zehn Jahre mehr als halbiert, sagt Justus Heinrich, Leiter der AGCS-Schiffsversicherung in Mitteleuropa. Doch weil Containerschiffe immer größer werden, finden sie bei Bränden an Bord häufig keinen Hafen mehr, den sie anlaufen können. Im Jahr 2012 gab es noch 127 gesunkene oder irreparabel beschädigte Schiffe – im vergangenen Jahr nur noch 54.

Die Reeder betonten aber auch, dass die Schifffahrt immer sicherer werde. „Obwohl es immer mehr Handelsschiffe gibt und auch immer mehr sehr große Containerschiffe, nimmt die Zahl der schweren Unfälle seit Jahren kontinuierlich ab“, betont Hauptgeschäftsführer Martin Kröger.

Hafenoperateure fordern EU-Notfallpläne

Was die massiven Schiffsstaus vor Shanghai angeht, erwartet der EU-Verband der privaten Hafenoperateure FEPORT für Ende Juni, Anfang Juli 2022 Wochen große Probleme auch in europäischen Häfen. Alle Beteiligten in den Lieferketten müssten sich zusammensetzen und Notfallpläne ausarbeiten, forderte Generalsekretärin Lamia Kerdjoudj-Belkaid.

Es sei relativ klar, dass es „enorme“ Auswirkungen auf EU-Häfen und Terminals haben werde, wenn viele der derzeit vor Shanghai festhängenden Schiffe sich auf einmal auf den Weg nach Europa machten. Die europäischen Seehäfen und ihre Beschäftigten könnten den dadurch entstehenden Verkehrsdruck nicht erneut alleine „abpuffern“, sagte Kerdjoudj-Belkaid. Sie wies auf die starken Belastungen hin, die bereits durch die Covid-Pandemie, die Havarie der „Ever Given“, die in vielen Weltregionen gestörten Lieferketten, die geringe Zuverlässigkeit der Schiffsfahrpläne und die Folgen der gegen Russland verhängten Sanktionen entstanden seien.

Quellen: AGCS/FEPORT/DVZ

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