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Studie: Wilhelmshaven idealer Standort für LNG-Importterminal
Veröffentlicht am 01.11.2017

Die EU-Kommission legt ihren Mitgliedsländern nahe, ihre Erdgasversorgung durch den Bau von LNG-Importterminals zu diversifizieren. Der Rückgang der Lieferungen aus heimischer Förderung und aus angestammten Lieferländern könne sonst bis 2028 zu einer Versorgungslücke führen. Die wachsende Bedeutung von verflüssigtem Erdgas (LNG) für den Erdgasmarkt als langfristige Option für den Import von regenerativ erzeugtem Erdgas belegt nun die Potenzialstudie „LNG-Infrastruktur an der deutschen Nordseeküste unter Betrachtung besonders geeigneter Standorte“. Und die künftige Bedeutung von LNG als sauberem Treibstoff für Schiffe und den Schwerlastverkehr.

Laut der unter Federführung der Essener Beratungsfirma Merkel Energy erstellten Analyse, deren Ergebnisse am 25. Oktober 2017 im Maritimen Kompetenzzentrum (MARIKO) in Leer vorgestellt wurden, ist Wilhelmshaven der ideale Standort für ein LNG-Importterminal an der deutschen Nordseeküste. Der Hafen an der Jade habe gegenüber anderen Standorten klare Vorteile: Wilhelmshaven sei aufgrund seiner geographischen Lage, der nautischen Rahmenbedingungen sowie der Gasnetzanbindung inklusive der Kavernenkapazitäten am besten dafür geeignet, ein LNG-Importterminal zu errichten, erläuterte John H. Niemann, Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung, vor 140 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Niedrige Investitionskosten, schnelle Bauzeit

Einen besonders wirtschaftlich attraktiven und wettbewerbsfähigen Service würde ein LNG-Terminal ermöglichen, das auf der sogenannten FSRU-Technologie (Floating Storage and Regasification Unit) basiert. Hintergrund seien die vergleichsweise niedrigen Investitionskosten und schnellen Bauzeiten. Laut MARIKO-Geschäftsführerin Katja Baumann könne ein solches LNG-Importterminal auch dazu dienen, die in den nächsten Jahren steigende Zahl von LNG-angetriebenen Schiffen in Deutschland mit Treibstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen zu versorgen und Deutschlands Rolle als Vorreiter im Bereich „Green Shipping“ zu festigen.

Grafik LNG Potenzialanalyse Nordseeküste (c) MARIKO

Deutschland sollte als Industrieland und großer Player im Welthandel ein Importland für LNG sein, forderte Felix Jahn, Geschäftsführer der IHK für Verkehr, Häfen und Schifffahrt. Weltweit importierten bereits 36 Länder LNG, und auch der Anteil der Hafenanläufe durch mit LNG betriebene Frachtschiffe nehme an den in der LNG-Potenzialstudie untersuchten Standorten bis 2030 kontinuierlich zu, berichtete Heiko Wenzel, Geschäftsführer des Management-Beratungsunternehmens Competence in Ports and Logistics (CPL). Insgesamt steige die Nachfrage auf rund 176.000 Tonnen LNG pro Jahr. Die größte Kraftstoffmenge werde über Bunkerschiffe abgewickelt, etwa drei Viertel mit Einzelbedarfen von über 500 Tonnen.

Geschäftsstelle LNG-Infrastruktur geplant

Die Herausgeber der Studie, die MARIKO GmbH in ihrer Funktion als „Green Shipping“- Kompetenzzentrum Niedersachsen, die Oldenburgische IHK, der Maritime Strategierat Weser-Ems und die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung planen nun nächste Schritte, um das identifizierte LNG-Potenzial an der Jade zu heben. Unter anderem sei geplant, eine „Geschäftsstelle LNG-Infrastruktur“ einrichten, um die Realisierung einer LNG-Importinfrastruktur in Wilhelmshaven weiter voranzutreiben.

 

Quelle, Foto und Grafik: MARIKO

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