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Studie zu autonomen Fahrzeugen: Worauf müssen sich Häfen einstellen?
Veröffentlicht am 27.06.2019

Das Hafenplanungs- und Entwicklungskomitee der International Association of Ports and Harbors (IAPH) als weltweite Hafenvertretung hat die Auswirkungen untersucht, die die Entwicklung hochautomatisierter oder autonomer Fahrzeuge auf die Häfen haben wird. Die jetzt auf der IAPH Guangzhou 2019 World Ports Conference veröffentlichte Studie „Autonomous Vehicles‘ Impact on Port Infrastructure Requirements“ liefert dazu einen umfassenden und kritischen Überblick von Technik und Entwicklung autonomer Fahrzeuge im Straßen-, Schienen-, Luft- und Schiffsverkehr. Finanziert wurde die Studie von der IAPH und der Hamburg Port Authority (HPA). Erstellt wurde die Studie vom Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML mit gemeinsamer Unterstützung durch die HPA und IAPH.

Wie die Analyse zeigt, sind noch nicht viele ausgereifte autonome Technologien entwickelt. Es gibt noch viele offene Fragen, nicht nur in Bezug auf die technologische Entwicklung, sondern auch hinsichtlich der bestehenden und zukünftig notwendigen Infrastruktur, der IT-Voraussetzungen, der Cybersicherheit und der Gesetzgebung. Dennoch gibt die Studie die Empfehlung an die Häfen, eigene Strategien zur Bewältigung der Automatisierung in den kommenden Jahren zu entwickeln.

In den folgenden Bereichen gibt die Studie Hinweise, wie sich Häfen auf die Fahrzeuge der Zukunft vorbereiten können:

  • Infrastrukturelle Anforderungen
  • Technologische Anforderungen
  • Regulatorische Anforderungen
  • Datenschutzanforderungen
  • Zusätzliche Dienstleistungen und Geschäftsmodelle

Während sich die Entwicklung der autonomen Fahrzeuge in einer Entwicklungsphase befindet, stellen sich die heutigen Empfehlungen an die Häfen wie folgt dar:

Für die Straßeninfrastruktur:

  • Vorbereitung der Straßen mit hochwertigen Straßenbelägen.
  • Sicherstellung einer hohen Qualität des Kontrasts der Fahrbahnmarkierungen.
  • Bereitstellung weiterer unterstützender Straßenleitsysteme und Straßenbegrenzungsmarkierungen.

Für die Schieneninfrastruktur:

  • Verfolgung und Vorbereitung der im Eisenbahnhauptnetz eingesetzten Technologien wie Sensoren und zusätzliche Datenübertragungssysteme.

Für die wassergebundene Infrastruktur:

  • Vorbereitung von Landkontrollstationen für ferngesteuerte und autonom fahrende Schiffe.
  • Implementierung leistungsfähiger Systeme der Datenerfassungs- und -übertragungstechnik, um die autonome Schifffahrt innerhalb von Schiffsverkehrsdiensten zu unterstützen.
  • Vorbereitung auf den Einsatz von Auto-Mooring-Anlagen für autonome Schiffe an den Terminals.
  • Planung der Schulung des beteiligten Personals für die kommenden neuen Prozesse.

Für Luftfahrzeuge:

  • Vorbereitung der Installation von Luftkorridoren für den Flug von UAV (Unmanned Aerial Vehicles; Drohnen), um ihren sicheren Einsatz zu gewährleisten.

Digitale Infrastruktur der Zukunft ist noch unbekannt

Bezüglich der digitalen Infrastruktur kann heute noch keine Aussage zu der Frage getroffen werden, welche Systeme vonnöten und zu installieren sind. Da die autonomen Systeme noch nicht ausgereift sind, benötigen sie heute z.B. unterstützende Netzwerke oder Sensoren, die bald veraltet sein könnten. Vorgeschlagene Maßnahmen können jedoch Folgendes umfassen:

  • Bereitstellung von Kommunikationsnetzen mit niedriger Latenz wie 5G oder drahtlose Standards wie G5.
  • Vorbereitung des Umgangs mit öffentlichen Daten, die von V2X-Infrastrukturen (Vehicle-to-everything-Kommunikation, bspw. mit Infrastrukturen, Personen, anderen Fahrzeugen) erzeugt werden, nach nationalem und internationalem Recht.
  • Vorbereitung der Datenerfassung von HD-Karten (digitale Landkarten mit extrem hohem Detailgrad für autonomes Fahren) für die jeweilige Hafenverkehrsinfrastruktur.
  • Berücksichtigung der zu erwartenden steigenden Sicherheitsanforderungen der IT-Systeme der Häfen.

Was die rechtlichen Aspekte betrifft, so wird vorgeschlagen, regulatorische Testumgebungen einzurichten. Häfen und andere involvierte Parteien aus Wirtschaft, Administration, Verbänden und ggf. Forschung könnten in einem derartigen Forum Lösungsansätze diskutieren und ihre Umsetzung virtuell testen und prototypisieren. Auf diese Weise können die rechtlichen Voraussetzungen der neuen Anwendungen durchgespielt und wertvolle Inputs für die Gestaltung neuer, kollaborativer Regelungen gesammelt werden.

Die Studie kann hier heruntergeladen werden.

Quelle: Fraunhofer CML
Foto: Hamburg Port Authority AöR, Opus 5, Fraunhofer CML

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