Unter dem Motto „Wilhelmshaven trifft Budapest“ fand am 19. November in der ungarischen Hauptstadt eine Informationsveranstaltung von führenden Unternehmen der Wilhelmshavener Hafen- und Logistikwirtschaft sowie deren Budapester Partner statt. Das Interesse auf ungarischer Seite war groß: Rund 100 Teilnehmer aus dem Ballungsraum Budapest folgten der Einladung der Marketinggesellschaft des JadeWeserPort sowie von Eurogate, dem Betreiber des Containerterminals.
Die ungarische Wirtschaft ist im Außenhandel bereits fester Partner und Bestandteil der chinesischen „Belt and Road Initiative“ (BRI). Für chinesische und ungarische Liefer- und Wertschöpfungsketten hat sich Budapest zu einer bedeutenden Drehscheibe im China-Europa-Handel entwickelt. Seit Anfang des Jahres gibt es für besonders zeitkritische und hochwertige Produkte neue ein neues Transportangebot: den „China-Europe-Express“ (CEX). Es ist der einzige Express-Direktdienst auf der Container-Schifffahrtsroute zwischen dem größten chinesischen Hafen Ningbo Zhoushan und Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen Wilhelmshaven. Der Vorteil der neuen Verbindung: Mit einer Transitzeit von nur 26 Tagen ist der CEX für den ungarischen Markt eine attraktive Alternative zur Luftfracht und dem Transport per Eisenbahn.
Neun Liniendienste – schnelle Hinterlandanbindung
Weitere Vorteile des JadeWeserPort sind die schnellen Hinterlandanbindungen per Containerzug und per LKW sowie die insgesamt neun Liniendienste internationaler Reedereien, die Wilhelmshaven mit Zielen in den Hauptmärkten in Nordamerika und Asien verbinden. Für den Containertransport zwischen Budapest und Wilhelmshaven sorgt Eurogate Intermodal (EGIM), das bereits seit 1992 in Ungarn aktiv ist und seit 2006 über eigene Traktionsleistungen im Land verfügt. Das Unternehmen organisiert wöchentlich bis zu zwölf Zugabfahrten zwischen Budapest und den deutschen Seehafenstandorten Wilhelmshaven, Bremerhaven und Hamburg. Pro Zug werden dabei bis zu 92 TEU im intermodalen Netzwerk der EGIM-Gruppe bewegt.
Top-Bewertungen für GVZ JadeWeserPort
„Für den ungarischen Markt bestimmte Container aus China können nach Ankunft in Wilhelmshaven ihr Zielterminal in Ungarn mit dem Containerzug in nur 27 Stunden erreichen“, hob Marc-Oliver Hauswald hervor, Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG. Zudem wies er darauf hin, dass mit dem direkt neben dem Containerterminal gelegenen JWP-Güterverkehrszentrum (GVZ) ein im nationalen und internationalen Vergleich führender Logistik- und Distributionspark im Ausbau sei. Der hohe Erschließungsstand und die Optionen zur Flächenerweiterung sind beispielhaft für die Top-Bewertung (Platz 13) im europäischen Ranking der GVZ.
Xiuyue Wu, Vertreterin der Zhejiang Seaport (Germany) Supply Chain Management GmbH, betonte in ihrer Präsentation die Bedeutung des neuen Liniendienstes CEX. „Der CEX ist vom chinesischen Verkehrsministerium als Schlüsselprojekt anerkannt und hilft, die globale Lieferketten-Resilienz zu stärken. Es laufen bereits die Planungen, unseren Kunden künftig 14-tägige Abfahrten anzubieten.“ Das chinesische Logistikunternehmen plane zudem den weiteren Ausbau der Flotten- und Lagerkapazitäten und ist Partner bei der Entwicklung des GVZ in Wilhelmshaven. Dort betreibt das Unternehmen bereits das erste und bisher einzige hafennahe Übersee- und Zolllager in Nordwesteuropa mit Zulassung für Gefahrgut der Klasse 9.
Central European Trade and Logistics Cooperation Zone
Für den Ausbau und die Förderung der Handelsverkehre zwischen China und Ungarn wurde als Bestandteil der „Belt and Road Initiative (BRI)“ im Jahr 2012 in Budapest das die Central European Trade and Logistics Cooperation Zone (CECZ) in Betrieb genommen. Dr. Balázs László Gazsó, CEO der CECZ, sagte: „Mit den Aktivitäten des CECZ, das umfassende Logistik-, Handels- und B2B-Lösungen in Budapest und eine garantierte Transitzeit für den Transport zwischen China und Budapest anbietet, wollen wir Investitions- und Handelspartnerschaften zwischen chinesischen und europäischen Unternehmen fördern und gleichzeitig die Rolle Ungarns in der wirtschaftlichen und logistischen Zusammenarbeit zwischen China und der Europäischen Union stärken.“
Alles in allem zeigte die Veranstaltung „Wilhelmshaven trifft Budapest“, dass diverse Player durch grenzüberschreitende Kooperation die Logistikprozesse und Services internationaler Lieferketten zum Vorteil des weltweiten Handels erfolgreich und innovativ gestalten können. Die Logistik- und Handelskooperation zwischen Ningbo, Wilhelmshaven und Budapest ist ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf der Achse China-Europa.
Quelle: JadeWeserPort











