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Flagge zeigen! Oder segeln Sie unter falscher Flagge?

In Zeiten, in denen digitale Schiffspositionsdienste noch nicht einmal angedacht waren und das Fernrohr das einzige Instrument war, um ein sich näherndes Schiff zu identifizieren, kam der meist am Heck gehissten Flagge eine entscheidende Bedeutung zu. Denn nur durch sie ließ sich schon aus der Ferne erkennen, ob die eigene Besatzung die Kanonen für das Abfeuern einer vollen Breitseite vorbereiten sollte oder ob die Begegnung eher friedlicher Natur sein würde. Im heutigen Sprachgebrauch dient „Flagge zeigen“ als Aufforderung, die eigene Ansicht oder Gesinnung offen zu äußern, sich zu einer Meinung zu bekennen – kurz gesagt: Wer Flagge zeigt, dessen Standpunkt zu einem bestimmten Thema ist für jeden klar ersichtlich.

Einige Schiffbesatzungen wussten früher die Flagge aber auch als Mittel zur Durchführung einer List einzusetzen. Nicht nur Piraten hatten immer einen Fundus an unterschiedlichen Länderflaggen an Bord, um ein feindliches Schiff für eine gewisse Zeit in Sicherheit zu wiegen und sich ihm ungehindert nähern zu können. Erst im letzten Moment – so viel Ehre musste dann doch sein – wurde die falsche Flagge wieder eingeholt und die richtige gehisst. Wenn dann der Jolly Roger erschien, konnte es durchaus vorkommen, dass das angegriffene Schiff sofort die Segel strich.

Nun sind Piraten zwar auch heute noch aktiv, aber mit einer falschen Flagge lassen sich Besatzungen kaum mehr in die Irre führen. Wer in diesen Tagen sprichwörtlich unter einer falschen Flagge segelt, der möchte gegenüber anderen die wahre Intention des eigenen Handelns verschleiern oder gar eine falsche Fährte legen.

Doch wie überall ändern sich die Zeiten auch in der Schifffahrt. Heutzutage lässt sich allein anhand der Flagge kaum mehr mit Sicherheit sagen, aus welchem Land ein Schiff bzw. die das Schiff betreibende Reederei kommt. Reedereien wollen natürlich, dass ihre Schiffe möglichst wenig Unterhalt kosten und nehmen zum Beispiel das Angebot niedriger Steuern von einigen Ländern gerne an. So fahren heute mit Abstand die meisten Handelsschiffe unter der Flagge Panamas – auch wenn die Betreibergesellschaft im Grunde nichts mit dem mittelamerikanischen Land zu tun hat. Auch Liberia und die Marshallinseln stehen bei Schiffsbetreibern hoch im Kurs.

Foto: Pixabay

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