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Hongkong-Konvention: Ausgediente Schiffe abwracken – aber umweltgerecht
Veröffentlicht am 21.08.2018

Ausgediente Schiffe abwracken – das soll in Zukunft sicherer und vor allem umweltgerechter geschehen. So sieht es die sogenannte Hongkong-Konvention für sicheres und sauberes Schiffsrecycling aus dem Jahr 2009 vor, die Deutschland nun ratifizieren will. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat das Kabinett bereits beschlossen.

Bisher wurden und werden viele Schiffe ohne Umweltauflagen in Südostasien verschrottet. Das soll sich nun mit einem verbindlichen internationalen Übereinkommen ändern. Allein im Jahr 2016 wurden laut NGO Shipbreaking Platform acht von zehn ausrangierten Schiffen an ungeschützten Stränden „gebeacht“. Von den insgesamt 862 verschrotteten Einheiten, die die Organisation registriert hat, seien 668 vor allem auf südasiatische Strände gefahren worden. Das sind rund 77,5 Prozent. Dabei kamen mit 104 Schiffen die meisten gestrandeten Schiffe aus Griechenland, 97 stammten aus Deutschland. Betont werden muss dabei aber auch, dass große deutsche Reedereien wie Hapag-Lloyd ihre ausgedienten Frachtschiffe bereits seit Jahren umweltgerecht auf spezialisierten Abwrackwerften entsorgen.

VDR: „Hongkong-Konvention muss endlich verbindlich werden“

Dass Deutschland als Heimatland der viertgrößten Handelsflotte der Welt nun den Entwurf für ein Ratifikationsgesetz vorgelegt hat, wird auch vom Verband Deutscher Reeder (VDR) begrüßt. „Wir brauchen diese internationale Regelung, denn Schifffahrt ist eine globale Industrie“, sagt VDR-Chef Ralf Nagel. Um die Standards der Konvention erfüllen zu können, hätten dutzende Werften an den Recycling-Standorten in Südostasien in den vergangenen Jahren kräftig in Umweltschutz und Arbeitssicherheit investiert. „Jetzt muss sie endlich verbindlich werden“, so Nagel.

Verbindlich ist die Hongkong-Konvention bislang nicht, da dafür die Zustimmung einer bestimmten Anzahl von Ländern nötig ist. Diese fehlt nach VDR-Angaben bisher etwa aus China und Indien. Länder, die der Konvention bereits zugestimmt haben, müssen zudem einen bestimmten Anteil an der weltweiten Gesamttonnage haben. Auch diese Bedingung sei derzeit noch nicht erfüllt.

Sicheres und sauberes Schiffsrecycling

Nach Deutschland, das die Hongkong-Konvention für sicheres und sauberes Schiffsrecycling ratifizieren will, müssten jetzt weitere Länder nachziehen – vor allem die großen Flaggenstaaten. Das betont die Bundestagsabgeordnete von Bündnis90/Die Grünen, Claudia Müller. „Endlich muss der gesamte Lebenszyklus eines Schiffes betrachtet werden. Es ist zu erwarten, dass sich dadurch tatsächlich Umwelt- und Arbeitsbedingungen verbessern“, erklärt die Politikerin. In der Umsetzung der Konvention sieht sie auch für europäische Werften eine Chance, künftig selbst Abwrackdienste anzubieten.
     

Quellen: dpa, THB
Foto: NGO Shipbreaking Platform

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