Die Zahl der pünktlich in den Häfen einlaufenden Schiffe ist im Mai deutlich gestiegen, liegt aber weit unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Marktforschers Sea-Intelligence. Demnach verbessert sich Die Pünktlichkeit der Containerreedereien im Monat Mai auf den höchsten Stand des laufenden Jahres.

Nachdem sich die Fahrplantreue im Zuge der Krise im Roten Meer zunächst stark verschlechtert hatte, lässt sich seit dem Monat März eine an Kontinuität gewinnende Normalisierung der Verspätungswerte beobachten.

Im Berichtsmonat Mai liefen gemäß den Angaben in den Fahrplänen 55,8 Prozent der Schiffe in den Zielhäfen ein. Das entspricht einer Zunahme um 3,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Wert allerdings um 11 Prozentpunkte niedriger.

Derweil liegt die durchschnittliche Verspätungsdauer bei 5,1 Tagen. Das ist in etwa dieselbe Dauer wie zum Zeitpunkt des Ausbruchs der Krise im Roten Meer. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Verspätungsdauer um rund 0,3 Tage verschlechtert.

Pünktlichster Carrier ist CMA CGM mit einer Quote von 57,1 Prozent. Auf den Plätzen folgen Evergreen (56 Prozent) und Maersk (55,8 Prozent). Die deutsche Reederei Hapag-Lloyd liegt mit einem Wert von 54,1 Prozent im oberen Drittel des Rankings. Schlusslicht im Feld der 13 untersuchten Reedereien ist PIL (44,5 Prozent), auf dem vorletzten Rang liegt der taiwanische Carrier Yang Ming (46,1 Prozent). eine der Containerreedereien konnte ihre Pünktlichkeit gegenüber dem Vorjahresmonat verbessern.

Massive Umsatzzuwächse

Währenddessen werden Containerreedereien, entgegen früherer Prognosen, 2024 im Zuge der Krise im Roten Meer ein betriebswirtschaftlich äußerst starkes Jahr verbuchen. Das ergab eine Analyse der monatlichen Erlösberichte von taiwanischen Carriern für die Monate Januar bis einschließlich Mai, die die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ) durchgeführt hat. Evergreen (nach Stellplatzkapazität die Nummer 7 im globalen Ranking), Yang Ming (Rang 10) und Wan Hai (Rang 11) müssen als an der Taiwan Stock Exchange gelistete Unternehmen entsprechende Informationen veröffentlichen.

So steigerte Wan Hai den Umsatz in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres um durchschnittlich 18,4 Prozent. Yang Ming fuhr im selben Zeitraum ein Plus von 27,6 Prozent ein. Evergreen legte um 38 Prozent gegenüber der entsprechenden Periode des Vorjahres zu.

Laut dem World Container Index von Drewry haben sich die Spotraten global seit Anfang 2024 um 220 Prozent verteuert. Auf der Route zwischen Shanghai und Rotterdam ist das Ratenniveau im selben Zeitraum um rund 339 Prozent in die Höhe gegangen. Marktbeobachter zögen bereits Parallelen zur Entwicklung während der Pandemiezeit, schreibt die DVZ.

Quellen: Sea-Intelligence / DVZ