Der dänische Marktanalyst Eesea hat ermittelt, dass stornierte Abfahrten von Linienreedern – sogenannte Blank Sailings – nur wenig zur knappen Kapazität und dadurch zu hohen Raten in der Containerschifffahrt beitragen.
So seien für Februar und März seien lediglich 1,7 beziehungsweise 0,6 Prozent der Abfahrten in den drei wichtigsten Ost/West-Linienverkehren gestrichen worden. In den Vergleichsmonaten des Vorjahres waren es noch 19,9 und 9,4 Prozent gewesen. Weiter heißt es: „Für das zweite Quartal 2021 wurden bisher nur sehr wenige Abfahrten storniert, während im Jahr 2020 die Stornierungen im zweiten Quartal 14,7 Prozent der erwarteten Abfahrten betrugen.“
Dies stehe dem Eindruck entgegen, die Reedereien hielten die Kapazitäten absichtlich zurück, um die Frachtraten in die Höhe zu treiben, so Simon Sundboell, CEO von Eesea. Dies sehe er nicht. Vielmehr sei die Kapazität auf den drei wichtigsten Ost/West-Routen im Januar um 7,6 Prozent gegenüber dem entsprechenden Zeitraum im Jahr 2020 gestiegen, wobei der Prozentsatz der Leerfahrten nahezu gleichgeblieben sei. Im Februar und März habe die Rate sogar bei 34 beziehungsweise 17 Prozent gelegen. Das sei „teilweise auf die geringere Anzahl von Stornierungen zurückzuführen“.
Eesea sehe auch, „dass die Reedereien jede verfügbare Chartertonnage an sich reißen“, betont Sundboell. Es gebe keine ungenutzte Kapazität mehr, „die Reedereien verzögern die Verschrottung, und die ersten Aufträge für neue Tonnage sind sogar schon erteilt worden“.
Da Handelskapazitäten und Leerfahrten auch in diesem Jahr ein zentrales Thema bleiben dürften, stellt Eesea eine Version seines Echtzeit-Handelskapazitätsindex und Leerfahrten-Trackers über seine Website unter eesea.com/trade-capacity und eesea.com/blank-sailings kostenlos zur Verfügung.
Quelle: Eesea/DVZ
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