Die Elektrifizierung der Bahnstrecke, der Einstieg von Hapag-Lloyd und der Start der Gemini Cooperation, am JadeWeserPort in Wilhelmshaven wurde in den vergangenen Jahren geklotzt und nicht gekleckert. Die Anstrengungen zahlen sich nun aus – und die seit langem angestrebte 1-Million-TEU-Marke dürfte am Ende des Jahres geknackt sein.
Nachdem sich bereits im ersten Quartal 2025 der Containerumschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelte, schießen die Zahlen nun noch weiter nach oben. Lag der Umschlag in den ersten sechs Monaten 2024 noch knapp unterhalb von 300.000 TEU, sind es nun 664.685 TEU – ein Zuwachs um satte 122 Prozent. Das teilt die Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen mit.
Ein Hauptgrund für die Entwicklung ist die im Februar 2025 gestartete Gemini Cooperation von Hapag-Lloyd und Maersk. Die Reedereiriesen haben verschiedene Asien- und Nordamerika-Dienste an die Jade verlagert. Seitdem laufen einige der größten Containerschiffe der Welt regelmäßig den JadeWeserPort an. Ebenfalls zusätzliche Tonnage bringt die Einführung des China-Europe-Express, kurz: CEX. Dabei handelt es sich um eine Direktverbindung von Wilhelmshaven und dem chinesischen Hafen Ningbo.
Zuwächse auch in den anderen niedersächsischen Seehäfen
Auch in den anderen niedersächsischen Seehäfen gab es laut Seaports of Niedersachsen Zuwächse zu vermelden. An den neun Standorten Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven sind im ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt 27,7 Millionen Tonnen im Seeverkehr umgeschlagen worden. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Zuwachs von vier Prozent.
Einen Anstieg um elf Prozent verzeichneten die niedersächsischen Seehäfen derweil im nicht-containerisierten Stückgutumschlag, der bei rund 3,7 Millionen Tonnen lag. Gestützt worden sei diese Entwicklung von einem vermehrten Aufkommen an Projektladungen, unter anderem aus dem Windenergie-Bereich sowie von Eisen- und Stahlprodukten, so Seaports of Niedersachsen.
Mit insgesamt 844.826 umgeschlagenen Neufahrzeugen wurde in diesem Ladungssegment ein Wachstum von drei Prozent verzeichnet. Der Umschlag von festen Massengütern stieg um acht Prozent auf knapp 6,4 Millionen Tonnen. Einen Rückgang um 21 Prozent gab es indes beim Umschlag von flüssigen Massengütern, wo das Volumen 11,7 Millionen Tonnen betrug.
Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Seaports of Niedersachsen GmbH, sprach von einem sehr positiven Umschlagergebnis, das in einem nach wie vor sehr herausfordernden Marktumfeld erreicht wurde. „Es bleibt trotzdem abzuwarten, wie sich geopolitische und wirtschaftliche Strömungen im zweiten Halbjahr auf das Geschäft der Seehäfen auswirken“, fügte Onnen-Lübben hinzu.
Quelle: Seaports of Niedersachsen