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Foto: MW/Henning Scheffen
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Althusmann: Hafen-Innovationen als Schlüssel für die Zukunft
Veröffentlicht am 26.04.2022

Bernd Althusmann, seit 2017 niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, hat in der Deutschen Verkehrs-Zeitung (DVZ) anlässlich des 30. niedersächsischen Hafentages am 29. April in Emden einen Gastbeitrag über die Bedeutung der deutschen Seehäfen angesichts globaler Erschütterungen in den weltweiten Lieferketten veröffentlicht. Lesen Sie hier den Beitrag im Wortlaut.

„Der 30. niedersächsische Hafentag in Emden steht für fachlichen Austausch und ist wichtiger denn je, denn unsere Häfen und die dazugehörige Infrastruktur spielen mit Blick auf die geopolitischen Konflikte in Europa eine entscheidende Rolle. Der brutale Angriffskrieg Russlands hat uns vor Augen geführt, dass wir unsere Energieversorgung auf neue Füße stellen müssen und uns nicht von einem Aggressor abhängig machen dürfen.

Stade und Wilhelmshaven an Spitze

LNG wird bei der Neugestaltung unserer Versorgung eine große Rolle spielen. Niedersachsen bietet mit Stade und Wilhelmshaven beste Voraussetzungen für Deutschlands erste LNG-Terminals. Wilhelmshaven hat den Vorteil eines optimalen Seeweges. Stade hat eine starke chemische Industrie, die zukünftig sicher versorgt sein will. Beide Standorte sind also als gleichwertig zu betrachten und bestens geeignet, Eckpfeiler der zukünftigen Energieversorgung Deutschlands zu bilden. An beiden Standorten könnten möglicherweise schon Ende 2022 „Floating Storage and Regasification Units“ (FSRUs) zum Einsatz kommen. Mittelfristig kann über diese FSRUs im Sinne der Nachhaltigkeit auch grüner Wasserstoff importiert werden.

Nachhaltigkeit hat in den niedersächsischen Seehäfen einen hohen Stellenwert. „hafen+“ heißt die Nachhaltigkeitsstrategie der niedersächsischen Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts), mit der die Häfen in eine lebendige Zukunft gesteuert werden. Das Land sieht Klimaschutz als einen Mehrwert, den die 15 von NPorts betriebenen Hafenstandorte für eine starke niedersächsische Küstenregion leisten: mehr Wert für die Menschen, die Umwelt und die Wirtschaftskraft. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist integraler Bestandteil der Unternehmensausrichtung und für alle Häfen von NPorts einheitlich.

Die gesteckten Ziele werden regelmäßig überprüft und angepasst. Alle Seehäfen in Niedersachsen sind im Bereich Nachhaltigkeit auf einem sehr guten und ambitionierten Weg. An allen Standorten werden eigene Umweltprojekte durchgeführt. Das können größere Projekte sein wie die schwimmenden Meeresmülleimer zur Bekämpfung des Plastikmülls („Seabin“) in Wilhelmshaven und Emden, der Fledermausbunker auf Norderney oder auch kleinere wie eine Blühwiese in Brake. Zudem werden die Autos der Hafengesellschaft sukzessive auf Hybrid- und E-Fahrzeuge umgestellt.

Innovation als Schlüssel

Wir setzen an den Standorten auf Innovationen: In Cuxhaven läuft das Projekt „SmartKai“, bei dem ein schiffsunabhängiges Anlegeassistenzsystem für Schiffe entwickelt wird, um in Gebieten mit hoher Verkehrsdichte unterstützend für Bordbesatzungen zur Verfügung zu stehen und somit Havarien zu verhindern. Am Standort Brake wird zusammen mit der Hafenwirtschaft im Projekt „dashPORT“ eine digitale Leitwarte zur Analyse und Steuerung von Energieflüssen in Häfen konzipiert. Im Emder Hafen entsteht ein Konzept für ein intelligentes Sediment- und Wassermanagementsystem. Auch das Projekt port_AI ist gestartet. Hier soll ein volldigitaler Zwilling für Hafenbauwerke entstehen, um ein smartes Life-Cycle-Management aufzubauen. In allen Innovationsprojekten wird mit fachkundigen Forschungsinstitutionen zusammengearbeitet.

Der Bereich Neue Energien hat für die niedersächsischen Seehäfen eine herausragende Bedeutung. Am Hafenstandort Cuxhaven hält das Land mit der vorhandenen Infrastruktur die größte Offshore-Basis an der deutschen Nordseeküste vor. Dort wurden mehrere tausend Tonnen Offshore-Komponenten für zahlreiche Projekte umgeschlagen. Zudem sind die Häfen Emden, Cuxhaven und auch Norddeich Servicehäfen für den Betrieb der Offshore-Windparks.

Außerdem schaffen wir in unseren Seehäfen auch sukzessive die Voraussetzungen für eine umweltfreundlichere Schifffahrt mit alternativen Antrieben. So werden in Emden und Cuxhaven bereits regelmäßig Schiffsbebunkerungen mit LNG durchgeführt. Mit dem IHATEC-Forschungsprojekt „WASh2Emden“ wurden 2018 die Potenziale zur Nutzung von Wasserstoff am Hafenstandort Emden eruiert. In einer eigenen Untersuchung hat sich NPorts intensiv mit den Möglichkeiten von Wasserstoff im Hafenumfeld beschäftigt. Der Fokus der Untersuchung dieses abgeschlossenen Projektes liegt auf der Herstellung, Distribution und Anwendung von grünem Wasserstoff im Hafen. Mittlerweile entwickeln sich an vielen Hafenstandorten konkrete Wasserstoffprojekte, so das Projekt H2 Nord in Emden, wo eine Wasserstofftankstelle entstehen soll.

Auch in der Binnenschifffahrt zeigen sich die Vorteile für die Umwelt: der geringere spezifische Energieverbrauch gegenüber dem Transport auf der Straße ist erwiesen. Vor diesem Hintergrund unterstützt das Land Niedersachsen systematisch und konzeptionell den Ausbau der Binnenhäfen und die Vernetzung der Binnenwasserstraßen mit den anderen Verkehrsträgern in Güterverkehrszentren. Ebenfalls gibt es bereits Ansätze für alternative – und damit nachhaltigere – Kraftstoffe und für Landstrom bei der Binnenschifffahrt, für die es auch erste Fördermöglichkeiten bei Bund und Land gibt.

Die Innovationskraft der niedersächsischen Häfen lässt mich auch in diesen Zeiten hoffnungsfroh in die Zukunft schauen. Wir Niedersachsen werden beim Hafentag deutlich machen, dass Wirtschaftskraft und Nachhaltigkeit einen gewinnbringenden Gleichklang bilden können.“

Quelle: DVZ

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