Vor dem Hintergrund der Zweifel von Bremer Seite an der Beteiligung des Landes am JadeWeserPort hielt Niedersachsens Wirtschaftsministers Dr. Bernd Althusmann im Niedersächsischen Landtag anlässlich einer von der CDU-Fraktion einberufenen Aktuellen Stunde am 9. Dezember 2020 eine Rede über die Bedeutung und die Zukunft des JadeWeserPort.
So betonte Dr. Althusmann, dass der Hafen Deutschlands einziger Container-Tiefwasserhafen ist, über eine sehr gute Hinterlandanbindung nebst kommender Elektrifizierung verfügt und das angrenzende Güterverkehrszentrum mit attraktiven Grundstücken überzeugt. Daher sei für Ihn klar: „Die Entscheidung für den Bau des Containerhafens war und ist nach wie vor absolut richtig. Wir wollen und wir werden diesen Tiefwasserhafen mit Zukunft als Projekt weiter voranbringen.“
Daran ändere auch der hinter den Erwartungen zurückgebliebene Containerumschlag in Wilhelmshaven nichts, dessen Ursache Dr. Althusmann vor allem in externen Faktoren sieht. Dazu gehörten etwa die schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen auf dem Containertransportmarkt, insbesondere die Verknappung von Transportkapazitäten durch die Containerreedereien. Dies wirke sich negativ auf die Volumenentwicklung aus. Zudem existierten aktuell erhebliche Terminalüberkapazitäten in der Nordrange.
Dass Pflege und Ausbau einer öffentlichen Hafeninfrastruktur kostenintensiv sind und sich der Betrieb nicht „alleine finanziert“, sollte nach Meinung von Dr. Althusmann allen Kritikern klar sein. Baggeraufwendungen beispielsweise seien „aufgrund einer veränderten Sedimentation vor der Kaje notwendig.“ Im Vergleich zu anderen Häfen seien die Baggerkosten am JadeWeserPort jedoch vergleichsweise gering.
Gemeinsam gegen die Konkurrenz der Westhäfen
Dr. Althusmann appelliert an die Geduld und Weitsicht aller Beteiligten, bis eine zufriedenstellende Kapazitätsauslastung am JadeWeserPort erreicht werde. „Das lässt sich am besten gemeinsam mit Bremen über die Fortsetzung einer vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit erreichen. Die wahre Konkurrenz sehe ich in den Westhäfen, wie z.B. Rotterdam, Antwerpen und zunehmend den Südhäfen, wie zum Beispiel Piräus in Griechenland.“
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung
Foto: JadeWeserPort; Fotograf: Björn Lübbe