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VDR sieht Schifffahrtsstandort Deutschland in Gefahr
Veröffentlicht am 26.05.2020

Wesentliche Teile der deutschen Handelsflotte sind absehbar in ihrer Existenz gefährdet. Davor warnt der Verband Deutscher Reeder (VDR), der seine Mitgliedsunternehmen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie befragt hat. Daran teilgenommen haben insgesamt 50 Schifffahrtsunternehmen aus Deutschland, darunter fast alle der 30 größten Reedereien. Ergebnis: Die Umsätze der Unternehmen sind in den Monaten März und April im Schnitt um 30 bis 40 Prozent zurückgegangen. 44 Prozent registrieren demnach bereits eine erhebliche Beeinträchtigung ihrer Liquidität.

Kurzfristig brauchen Reedereien mit Sitz in Deutschland wie andere Dienstleistungsbranchen ungehinderten Zugang zu den KfW-Hilfsmaßnahmen, fordert der VDR. Bislang kämen die Unterstützungsmaßnahmen noch nicht in erforderlichem Maß in der Branche an. „Deutschen Reedereien als zumeist mittelständischen Betrieben droht ohne wirksame Unterstützung aus den KfW-Programmen das Aus“, sagt VDR-Präsident Alfred Hartmann und kritisiert: „Banken, weigern sich, Förderanträge an die KfW weiterzuleiten, obwohl sie nur ein kleines Restrisiko zu tragen hätten und selbst mit viel Steuergeld unterstützt worden sind – ein unhaltbarer Zustand.“

Containerverkehr besonders betroffen

Deutsche Reeder spürten schon jetzt, dass Charterraten für Schiffe in allen Segmenten um teilweise bis zu 40 Prozent sinken. Die Zahl der Auflieger sei mit fast 500 Schiffen weltweit auf dem höchsten Niveau aller Zeiten. Davon betroffen sei insbesondere der Containerverkehr, in dem deutsche Reedereien als Linienreeder, aber insbesondere als Vercharterer von Tonnage besonders präsent sind.

Angesichts des prognostizierten Einbruchs des Welthandels sei mit einer weiteren Verschärfung der Marktlage für die Handelsschifffahrt zu rechnen. Hartmann erinnert in diesem Zusammenhang an die Folgen der Finanzkrise 2008/2009: „Seit damals haben wir 1500 Handelsschiffe ins Ausland verloren, das war ein Drittel der deutschen Flotte. Wenn sich Produktion und Konsum weltweit nicht rasch erholen, könnten die Folgen der Pandemie weitaus härter als die Finanzkrise sein“, befürchtet der VDR-Präsident. Ginge noch ein weiteres Drittel der Flotte aus Deutschland verloren, wären zehntausende Arbeitsplätze am Standort gefährdet. „Zudem wäre die Versorgung des Exportweltmeisters Deutschland immer stärker abhängig von staatlich beeinflussten Schifffahrtsunternehmen außerhalb Deutschlands. Dabei lehrt uns doch Corona, Abhängigkeiten jedenfalls nicht weiter zu erhöhen“, betont Hartmann.

Quelle: VDR/DVZ
Foto: Pixabay

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