Die Wilhelmshavener Zeitung veröffentlichte am 14. Januar einen Beitrag über die aktuelle Nachfragesituation für Freiflächen im Güterverkehrszentrum JadeWeserPort. Demnach gibt es derzeit viele Gespräche mit Unternehmen und Investoren, die sich in Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen ansiedeln wollen. Eine Vollvermarktung der Flächen könnte in drei bis vier Jahren erreicht sein.
Beim Blick aus dem Fenster schaut Andreas Bullwinkel auf eine riesige Fläche vom Containerterminal über das angrenzende Güterverkehrszentrum bis zum Voslapper Groden Süd. „Das ist in meinen Augen der deutsche Zukunftshafen. Wir haben die nautischen Vorteile und Flächen, die es anderswo nicht gibt. Wir finden eine Lösung für jeden, der sich hier ansiedeln möchte.“
Von den ursprünglich 150 Hektar Fläche im Güterverkehrszentrum (GVZ) haben rund 74 Hektar aktuell den Status „in Reservierung, Verhandlung oder gänzlich frei.“ Priorität hätten bei allen Ansiedlungsplänen stets die Faktoren Beschäftigung und Ladungsfluss.
Die Nachfragesituation ist derzeit exzellent. Wir sind mit mehreren Unternehmen und Investoren in Gesprächen und ich sehe in drei bis vier Jahren wirklich gute Chancen auf eine Vollvermarktung der Flächen – bis auf die ein oder andere kleinere Lücke“, so der Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketinggesellschaft.
„Es wird deshalb Zeit, dass wir die von Beginn an vorgesehene Erweiterungsfläche Voslapper Groden Süd in den Fokus nehmen. Dazu brauchen wir zunächst eine rechtsverbindliche Auskunft aus Brüssel, in welcher Größenordnung wir Kohärenzflächen als Ausgleich für die jetzige Naturschutzfläche ausweisen müssen.“
China will mit der Fusion von fünf Unternehmen zu einem staatlichen Logistik-Konzern die Lieferketten-Probleme besser in den Griff bekommen. Das meldete jüngst das Handelsblatt unter Berufung auf den chinesischen Staatssender CCTV. Spannend für Wilhelmshaven ist dabei, dass China Logistics, eines der fünf Unternehmen im neuen Konzern namens China Logistics Group (CLG), bekanntlich eine Ansiedlung im hiesigen Güterverkehrszentrum plant. Die Corona-Pandemie hatte das ehrgeizige Vorhaben verzögert.
„Der neue Konzern hat jetzt einen Generalbevollmächtigten in Frankfurt ernannt und das erfahrene Gewerbeimmobilien-Unternehmen wird sich nun um das Projekt am einzigen deutschen Tiefwasserhafen kümmern“, sagt Andreas Bullwinkel. „Ich bin deshalb sehr guter Hoffnung, dass wir im zweiten Halbjahr 2022 erste Bauaktivitäten im GVZ sehen werden.“ 100 Millionen Euro wollen die Chinesen hier investieren; es wäre das erste Auslandsprojekt für China Logistics.
Durchaus Hoffnung macht sich der Geschäftsführer auch auf einen zweiten Partner mit Container-Ganzzügen aus einer weiteren Region in China. „Bei den anhaltenden Lieferkettenproblemen auf dem Seeweg ist das durchaus eine willkommene Alternative.“
Bullwinkel sieht zudem einen ordentlichen Schub durch den Einstieg der größten deutschen Containerreederei Hapag-Lloyd in den CTW. „Ich freue mich sehr über das künftige Engagement der Hamburger Reederei in Wilhelmshaven und verspreche mir davon ab 2023 Synergieeffekte unter anderem für das Verpackungszentrum des VW-Konzerns hier bei uns.“
Quelle: Wilhelmshavener Zeitung