Die Nummer zwei und drei in der internationalen Containerschifffahrt bündeln ihre Kräfte, um die Dekarbonisierung der Schifffahrtsindustrie zu beschleunigen. Wie Maersk und CMA CGM am Dienstag ankündigten, wollen die beiden Reedereien den Einsatz alternativer, umweltfreundlicherer Kraftstoffe forcieren.
Konkret geht es bei der Kooperation darum, den Einsatz alternativer, umweltfreundlicherer Kraftstoffe für den Antrieb von Containerschiffen weiterzuentwickeln. Dafür wollen beide Unternehmen gemeinsam an den Rahmenbedingungen für die Massenproduktion von grünem Methan und grünem Methanol arbeiten sowie die Standards für den Schiffsbetrieb mit grünem Methanol im Hinblick auf die Sicherheit und Bebunkerung weiterentwickeln. Zudem beabsichtigen Maersk und CMA CGM ihre gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu intensivieren, etwa zur Erkundung anderer alternativer Kraftstoffe wie Ammoniak oder innovativer Technologien für die Schiffe.
„Diese Partnerschaft ist ein Meilenstein für die Dekarbonisierung unserer Branche. Durch die Kombination des Know-hows und der Erfahrung zweier führender Schifffahrtsunternehmen werden wir die Entwicklung neuer Lösungen und Technologien beschleunigen und unsere Branche in die Lage versetzen, ihre CO2-Reduktionsziele zu erreichen“, sagte Rodolphe Saadé, Chairman und CEO der CMA CGM-Gruppe.
Die Kooperation kommt insofern überraschend, als die Dänen in jüngster Vergangenheit Schiffe geordert haben, die mit Methanol betrieben werden können, während die Franzosen bislang vor allem auf Schiffe mit LNG-Antrieb gesetzt haben. Diese seien allerdings in der Lage, auch mit E-Methan, dem umweltfreundlichen Äquivalent des flüssigen Erdgases, betrieben zu werden, heißt es in der Mitteilung. Mittlerweile hat auch CMA CGM Schiffe mit Methanol-Antrieb bestellt.
Regulierung als Voraussetzung für Dekarbonisierung der Branche
Die beiden Konzerne sind sich einig, dass die Regulierung eine grundlegende Rolle bei der Dekarbonisierung der Branche spielt. „CMA CGM und Maersk bekräftigen ihre Bereitschaft, mit den Regulierungsbehörden zusammenzuarbeiten, um einen soliden und nachhaltigen internationalen Rechtsrahmen für Treibhausgasemissionen zu schaffen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Denn aus Sicht der beiden Schifffahrtsgiganten ist ein solcher Rechtsrahmen Voraussetzung für die Verringerung der Kohlenstoffemissionen in der Branche und für die Schaffung gleicher Bedingungen. Sie laden andere Reedereien ein, sich ihnen bei der Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden anzuschließen.
Beide Firmen begrüßen die Ergebnisse des IMO-Umweltausschusses aus dem Juli dieses Jahres und betonen gleichzeitig, dass sie sich dafür einsetzen, die IMO-Mitgliedsstaaten zu ehrgeizigen Maßnahmen zu ermutigen, um die höchstmöglichen Ziele zu erreichen.
Quelle: Maersk/CMA CGM